Einst waren die Götter.
Es war Frieden, die Götter genossen, was sie geschaffen hatten und lehrten die Menschen ihre Philosophien, und die Menschen bewunderten sie dafür.
So war auch Malchor, ein Bildhauer von dem man sagte, er sei von Dwayna gesegnet worden, der versuchte eben diese Göttin zu ehren indem er ihre Schönheit in Stein verewigte.
Unzählige Statuen schlug er aus seinen Steinen. Eine schöner, als die Vorherige, aber keine schön genug, so glaube Malchor. Nie zufrieden arbeitete und arbeitete, und Dwayna stand geduldig Modell. Wochen, Monate vergingen und Malchors Alltag bestand nurnoch daraus, sich an Dwaynas Anlitz zu inspirieren und den Stein zu meißeln.
Dwayna und Malchor hatten Monatelang nur einander zu Gesicht bekommen und so kam es, dass sie sich näher kamen.
Und Dwayna war nicht länger nur das Modell.
Und Malchor war nicht länger nur der Bildhauer.
Es kam, wie es kommen sollte. Dwayna wurde schwanger.
Natürlich war dies ein Grund zur Freude, jedoch begriff der baldige Vater eines Gottes schnell, dass er nicht wusste, worauf er sich da einließ.
Ein einfacher Bildhauer, als Vater eines Gottes? Ein einfacher, unbedeutender Mensch, ohne anständige Kleidung?
Und Malchor verstand, dass er nicht Würdig war der Vater eines Gottes zu sein.
In seiner Verzweiflung wollte er fliehen, doch wo könnte er sich verstecken, ohne von Dwayna gefunden zu ?
Der Tod schien der letztes Ausweg zu sein, Dhuum tolerierte keine Wiederauferstehung und hielt sich fern von den anderen Göttern.
Malchors Entschluss stand fest, so schmerzhaft er auch war. Er begab sich zum Tempel der Dwayna, um, auch wenn es nur ihr Abbild in Stein sein konnte, ihre Schönheit noch ein letztes mal sehen zu können.
Und er Sprang.
Dwayna suchte ganz Tyria ab, bis sie merkte, dass sein Verschwinden nur eines bedeuten konnte.
Nachdem Grenth geboren wurde, begab sich Dwayna in die Unterwelt und suchte Dhuum auf.
Die Bitte, Malchor sehen zu dürfen, schlug Dhuum sofort ab. Von dieser Herzlosigkeit entsetzt wandten sich auch die anderen Götter an Dhuum, Dwaynas Bitte nachzukommen, vergeblich. Erst Grenth schenkte er Gehör, als er hörte, dass diese Seele Grenths Vater sei. Dhuum war angewidert von Grenth, dem Menschensohn, dem halben Gott.
Er erfüllte Grenths Bitte und zeigte ihm voller Stolz und Gelächter das misshandelte Etwas, was einst die Seele Malchors war.
Grenth sah seinen Vater und ihn überkam eine Wut, ein Hass, der selbst Balthasar das Fürchten lehren würde.
Mit Hilfe seiner sieben Schnitter begann er den Kampf gegen Dhuum und besiegte ihn schliesslich. Auch wenn er Dhuum nicht vernichten konnte, konnte er ihn wenigstens in einen tiefen Schlaf versetzte und hinter den Türen der Halle des jüngsten Gerichts einschliessen.
Aufdass Dhuum nie wieder Schaden anrichten konnte.
Grenth übernahm seine Rolle als neuen Gott des Todes mit dem Bestreben über jede Seele gerecht zu Urteilen.
Dwayna nahm sich Malchors an, heilte ihn und brachte ihn zurück nach Arah, zum Tempel der Dwayna.
Dort sollte er als Geist weiterleben, bis zu dem Tage an dem die Götter die Welt verliessen.
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