Ich spiele Guild Wars 2 jetzt seit dem Release. Habe mich schon seit der Ankündigung darauf gefreut und habe mich auch, als es dann endlich da war und ich mich eingespielt hatte, an der Geschichte erfreut. Klar, das Spiel hat seine Macken, die Persönliche Geschichte seine Schnitzer und die versprochene Andersartigkeit des Gameplays hebt GW2 jetzt auch nicht soo drastisch von anderen Vertretern des Genres ab. Worauf ich mich aber gefreut habe, war der Kampf gegen die Drachen. Drachen sind heutzutage ja überall und spiele wie Skyrim enttäuschen mich da regelrecht. Da kämpfe ich schon von anfang an gegen diese beschuppten Flughühner. Wird langweilig. Schnell sogar. Von Gw2 habe ich mir da verhofft, dass das ganze besser ausgearbeitet ausfällt, die Drachen eine ernstzunehmende Bedrohung sind und je näher der Release-Tag kam, desto mehr Infos bekam man ja auch ins Gesicht gedrückt. Da hieß es noch, die Rassen von Tyria müssten um ihr Überleben kämpfen. Die Altdrachen wären DIE Bedrohung für die Welt und so weiter und sofort. Meine persönliche Story beendete ich mit geschmichten Gefühlen. Das erste Kapitel im Kampf gegen die Altdrachen wurde nicht vom Spielerchar selbst bestimmt, sondern von Vegeta’rier Sue, dem Sohn Gary und Mary Sues. Kein Char, mit dem ich viel anfangen kann. Aber damit kam ich klar. Wäre ja auch doof, wenn der eigene Char schon am Ende des ersten großen Kapitels der Held schlechthin und die restlichen Drachen Hackfleisch in spe wären. Der Endkampf gegen King Kong … pardon … Zhaitan war gameplay-technisch eine Enttäuschung, optisch so lala und nur dank Grandmaster Soule’s Soundtrack über dem Status ‘langweilig’. Anstatt den Spieler nun mit dem geschlossenen Kapitel sitzen zu lassen, nur Balancing-Updates zu fahren und ein zwei Quests … pardon … Aufgaben hinzuzufügen, entschied sich Anet dankenswerterweise die ‘Lebende Welt’ einzuführen.
Der Anfang der Lebenden Welt war schonmal viel versprechend. Das Team klatschte uns die Rückkehr König Thorns ins Gesicht, stopfte uns ein neues Gebiet ins konsumhungrige Maul, sowie das Weihnachts-Event und begrüßte das neue Jahr mit einer Art ‘Mini-Kampagne’. Ich dachte, meine Wünsche würden erfüllt und GW2 würde seine Geschichte fortlaufend erweitern, den Krieg gegen die Drachen anheizen und Vorspiel für ein Addon liefern. Nun ist das erste Jahr bereits vorbei und mir bleibt nur übrig zu sagen: Meine Fresse sind die Altdrachen faul!
Von Völkern, die ums Überleben kämpfen kann ja wohl keine Rede sein. Gut, die Flammenlegion geht in der Schwarzen Zitadelle ein und aus wie es ihr beliebt, kriegt dafür aber keinen vernünftigen Großangriff mehr hin, da ihr göttlicher Imperator bereits seinen Hintern nach Oblivion geballert bekam. Die Menschen, dass achso vom Aussterben bedrohte Volk, hat mit Zentauren und Banditen doe harmlosesten aller Feinde am Hals, sowie ein paar erbärmliche GoT-Quereleien mit bösi-bösen Ministern die Kalif an Stelle des Kalifen werden wollen. Die Asura sitzen gemütlich in High-Tech-City, die Norn bechern fröhlich weiter und versuchen Jormags Milchzähnchen anzukratzen (Nie im Leben wird der letztlich im Spiel soo groß dargestellt werden, wie sein Zahn des uns weiß machen will!) und die Sylvari sind brav weiter nutzlos.
Große Klasse Anet. Über das gesamte letzte Jahr hatte ich nur ein einziges Mal das Gefühl, dass sich was bei den Altdrachen bewegt. Nur leider beim falschen! Warum habt ihr nicht dem Zerschmetterer ne Dopa’Cola rübergeschoben? Warum Tequatl? Warum den Diener eines Drachen, dem 90% der Spieler bereits auf die Pelle gerückt sind, oder ihm zumindest schon im Vorgarten stehen? Warum werden hier konsequent Möglichkeiten verschenkt, das Wirken der Altdrachen in der Welt voranzutreiben? Sind das jetzt Überwesen oder nur Couchpotatoes?
Ich fasse mal eben zusammen, was ich noch im Kopf habe:
Verlorene Küste:
Potenzial: Einflechten des bis dato namenlosen Tiefsee-Drachens und/oder seiner Diener
Ergebnis: Karka sind halt so Viecher, Beweggründe gibts später.
Flamme und Frost:
Potenzial: Begegnungen/Kämpfe mit Primordus und Jormags Dienern
Ergebnis: Es war eine Allianz, deren Hintergründe bis heute nicht geklärt sind. Schaufler und Charr dachten sich einfach mal “Komm, mache ma ma ne Allianz”. Es wurden Leute vertrieben (Von wo die alle flüchteten ist mir bis heute nicht geläufig) und die Allianz verschwand einfach, nach dem wir mit Rox (Charr-technisch interessant) und Braham (Kümmert mich nicht) ein paar ihrer Waffenversuchslabors in die Luft, bzw Erde, gesprengt hatten.
Geheimnis und Schlacht von Südlicht:
Potenzial: Wirken des Tiefsee-Drachens vieleicht? Vieleicht ein abgelegenes Sonder-Versuchslabor der Feurigen Allianz und/oder deren Rückkehr??
Ergebnis: Es war irgendein Kohlkopf und die ‘Flüchtlinge’ sind frei und verschwinden ins nirgendwo.
“Ein Mensch ist so groß wie die Dinge, die ihn erzürnen.” – Zenmai, GW1