Ich erlaube mir mal die prägnantesten Sätze aus deinem Post herauszupicken und darauf einzugehen:
…seit Einführung der Raids und der Breaking Bar stelle ich mir die Frage, ob Anet die ganzen Gelegenheitsspieler und Casuals loswerden will.
Im Gegenteil, das Spiel ist weiterhin so “casual” wie zuvor, vor allem nach dem Quartalspatch im April.
Das ist dann nur ein mühsames Abarbeiten von langweiligen Quests und Sammlungen.
Nichts davon ist zwingend, manches kommt dir vielleicht so vor, weil Content fehlt. Dieser wird in Form von LS3 bald folgen. Die Zeit war einfach wieder recht lange seit dem letzten Update.
Man muss ein und das selbe Event etliche Male machen und hat dazwischen lange Wartezeiten.
Es ist weder Können noch sonst etwas gefragt, sondern nur ZEIT. Und genau die haben viele Spieler nicht.
Es muss nichts gemacht werden, es kann. Und du bist nicht in der Not es alles sofort machen zu müssen. Die Events bleiben eine zeitlang, aller Voraussicht nach mind. 2 Wochen. Man also sehr viel Zeit und auch Flexibilität dabei. 5 Stück bekommt jeder in der Zeit hin, also bitte.
Hinzu kommt noch der Mist mit der Breaking Bar.
Ganz ehrlich. Die Spieler sind zu doof und zu faul, das ist alles. Oft gibt sich das mit der Zeit bis es fast der letzte gecheckt hat und dann klappen Dinge auch Open World zu über 90%.
Übrigens bei uns hat das neue Event in den Gendarran-Feldern um 18:20 Uhr problemlos geklappt!
Die meisten Meta-Builds haben nur wenig CC, so dass man für die Breaking Bar Skills/Waffen wechseln muss.
Hier widerspreche ich dir, da die meisten Metabuilds mittlerweile ganz klar CC ausweisen und explizit erwähnen. Dieser ist also Bestandteil der Empfehlungen.
Mir begegnen ständig Spieler die – nach freundlicher Aufforderung CC zu verwenden – fragen, was denn CC sei.
Das sind eben die Spieler, die ihre eigenen Builds spielen, fernab der Metas. Und davon gibt es massig!
Danach macht es kaum noch jemand, so dass diejenigen, die erst am WE dazu kommen, ernsthafte Schwierigkeiten haben oder ewig brauchen.
Die Open World Events skalieren alle, d.h. sie sind auch später jederzeit mit Leichtigkeit machbar, sogar solo.
Das zweite Problem sind die Raids. Man ist gezwungen bestimmte Ausrüstung zu besitzen – die immer teurer wird, aufgrund der Nachfrage – was sich Casuals/Gelegenheitsspieler aber kaum leisten können.
Nächste Fehlinformation. Die Ausrüstung erhält man schnell, z.B. Fraktale und Craften. Materialien dafür bekommt man auf Farmmaps hinterhergeschmissen. Noch nie war es so einfach Asc. Ausrüstung herzustellen.
Hinzu kommt, dass die für den Raid benötigten Ausrüstungen im PVE nicht viel bringen.
Und noch ein falscher Punkt. Bis auf wenig Ausnahmen ist man im normalen PvE bestens mit exakt dem gleichen Raidgear ausgerüstet. Einige Raidbuilds sind sogar auf den Rest des PvE übergegangen!
Es wäre auch besser, wenn man die Zeitbegrenzungen innerhalb des Raids raus nehmen würde. Damit hätte man dann weniger Probleme den Raid zu schaffen.
Das zeigt mir, dass du dich noch nicht entsprechend mit den Raids intensiv auseinandergesetzt hast. Der Timer ist in 99% aller Versuche nie der Grund, warum ein Boss nicht geschafft wird. Es sind die Mechaniken. Da es teilweise “instant wipe”-Mechaniken sind, bringt dir das Entfernen des Timers überhaupt nichts.
Vor allem könnte man sich dann durchtanken und das ist nicht Sinn der Sache in Raids.
Aber aktuell schließt Anet einen sehr großen Teil der Spieler völlig aus. Der Raid ist nur einer kleinen Minderheit zugänglich.
Und das stimmt mal so gar nicht. Mit Einführung des dritten Wings, der sehr viel leichter ist als die anderen, sind aktuell sehr viele Neulinge unterwegs und auch die Trainingsruns sind ständig präsent im LFG.
Und das wiederum ist ein Zeichen, dass Pugs unterwegs sind – feste Zehnergruppen sind also mitnichten von Nöten.
Casuals besteht, ist das für sie beinahe unmöglich. Verschlimmert wird das ganze noch von den (sorry) Spinnern, die voraussetzen dass man den Raid bereits x-mal geschafft hat, bevor sie einen mitnehmen. “Gearcheck” ist ebenso eine erbärmliche Marottte von Leuten, die das Spiel viel zu ernst nehmen und sehr verbissen und egoistisch sind. Sie nehmen keine Rücksicht darauf, dass sie selbst auch mal anfänger waren und das andere auch gerne so weit kommen würden. Als wenn sie sterben würden, wenn eine Runde mal 5 Minuten länger dauert, weil ein Raid-Unerfahrener mal einen Fehler macht der zu einem Wipe führt oder die Sache verlangsamt.
Und an diesem Absatz zeigt sich erneut, wer die “Toxizität” ins Thema reinbringt. Nämlich die, die sich durchziehen lassen wollen und nichts für die Belohnung an Aufwand einsetzen.
Spieler, die Bedingungen ins LFG posten, haben von Anfang an stunden- und sogar tagelang getüftelt, um die Bosse zu legen. Mit welchem Recht kommen jetzt Neulinge daher und fordern, dass sie von diesen mitgenommen werden? Mittlerweile sind sogar Guides vorhanden und die von mir angesprochenen Trainingsläufe zu Hauf vertreten. Innerhalb weniger Wochen hat man um die 20 LI und wird von mind. der Hälfte aller Gruppen akzeptiert.
Und ja, auch wir stellen Bedingungen, weil sich einfach gezeigt hat, dass Spieler ohne Erfahrung diese nämlich nicht in 5 Minuten ansammeln können, und eine Gruppe immer und immer wieder davon abhalten den Boss zu legen.
Ich erlebe dies wöchentlich, wenn wir unsere Gruppe auffüllen und Spieler ins Team stoßen, die nicht den Hauch einer Spur haben, wie sie ihre Klasse zumindest vernünftig spielen. Da geht es nicht um das Optimum, sondern um fundamentale Basics, die fehlen. Es ist unbeschreiblich, was einem da teilweise über den Weg läuft und das hilft den anderen 9 Spielern absolut nicht, vor allem dann nicht, wenn sich die Spieler weigern nach freundlicher Bitte ihr Build anzupassen.
Raids sind als “challenging group content” angepriesen und entwickelt worden. Da soll man nicht so einfach reinsteppen und Yolo-Mode fahren. Dafür gibt es genug andere Inhalte im Spiel.