Die Zuflucht (Geschichte)

Die Zuflucht (Geschichte)

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Posted by: Gum Jabbar.3254

Gum Jabbar.3254

Der alte Krieger stand, mit müdem Blick gen Norden, an die Mauer des Zufluchtlagers gelehnt und blickte den Männern und Frauen hinter her, die all ihren Mut zusammen genommen hatten und sich gerade auf den Weg machten, die Bucht zu verteidigen.
Keiner lächelte, denn alle wussten was dort gerade geschah.

Der Feind war in einer Übermacht im Nordosten und Nordwesten aufgetaucht, die sich keiner auch nur im Traum hatte vorher vorstellen können und die Hilferufe und Todesschreie der Soldaten Pästans, drangen über die Mauern hinweg bis zu dem kleinem Lager, das er und seine vier Leute bewachen sollten.

Thaain gesellte sich zu dem alten Mann und fragte leise;„Wir haben die nächste Warenlieferung bereit, sollen wir sie losschicken?“

Klar mussten diese Vorräte so schnell wie möglich in die Bucht gebracht werden, doch der alte Krieger wußte auch, dass er die Männer und Frauen, welche diese Karawane begleiten mussten in den sichern Tod schicken würde.

„Ja.“
Was hätte er anderes antworten sollen?
„Ich kann die Karawane begleiten Gum.“
Thaain lächelte bei diesen Worten, wohl wissend dass ihn sein Gruppenführer niemals gehen lassen würde.

Der alte Krieger wollte gerade antworten, als Myriel vom Aussichtsposten rief,
„IM OSTEN AM SEE SAMMELT SICH DER FEIND“
Arana Blufee, die eigentlich gerade damit beschäftigt war das karge Frühstück vorzubereiten, kam schimpfend aus der Kochecke angerannt und nahm ihren Posten bei der ersten Balliste ein, während Apocalypt von seinem Aussichtsposten im Süden heran geeilt kam und die zweite Balliste besetzte. Wortlos wandte sich Thaain von dem alten Krieger ab, bestieg die Mauer des kleinen Zufluchtslagers und besetzte die dritte Balliste. Der alte Krieger wusste ganz genau, dass jetzt die Zeit des Wartens beginnen würde, aber vielleicht auch die Chance bestand, dass in dieser Zeit weiterhin Karawane für Karawane zur Bucht geschickt werden konnte, weil die Ressourcen dort so dringend benötigt wurden.

Langsam wandte er sich um und durchschritt das Tor;„Keiner verlässt seinen Posten“ rief er dabei dem alten Veteranen zu, der sich freiwillig gemeldet hatte, das Tor zu bewachen. Dieser salutierte mit einem gehässigem bellendem Lachen und antwortete dann,
„Nur über meine Leiche kommt hier jemand durch Sir!“
Der alte Krieger wusste, dass es genau so kommen würde, hob aber trotzdem grüßend und dankend die Hand. Eine Geste die die Mut zusprechen sollte.
Dann begann das warten.

Vier Stunden lang standen die fünf Männer und Frauen bereits auf der Mauer. Es hatte angefangen zu schneien und die Kälte schnitt tiefer ins Fleisch als jede vorher zugefügte Wunde es jemals vermocht hatte.

Tiefe Nebel hatten sich über die Ebene gelegt, so dass vom See kaum noch etwas zu erkennen war und die langsam aufsteigende Sonne. Der Feind war nicht zu sehen, doch man konnte ihn fast körperlich spüren. Arana murmelte leise vor sich hin;
„Inzwischen hätte ich schon das zweite Frühstück verputzen können…“
„Du bist eh viel zu fett…“ kam prompt die Antwort von Thaain, der dabei leise kicherte wie ein irrer Waldgeist. „ICH SCHIEB DIR GLEICH MEINE BALLISTE AN EINEN ORT, AN DEM DIE SONNE NICHT SCHEINT!“ schrie Arana mit gespielter Empörung, bemerkte aber auch sofort, dass diese Lautstärke zu dieser Zeit, nicht ganz angemessen war, da im gleichen Moment in einem der Gebäude hinter ihnen im Lager ein kleines Kind anfing zu weinen. Myriel warf Arana etwas leiser ein paar beruhigende Worte zu;„Mach dir nichts draus, er ist nur neidisch auf deine Figur.“
„Pff..“ kam prompt als Antwort von Thaain, der sich dabei aufrichtete und stolz seine Brust hervor streckte, als stünde er vor der Königin persönlich.

„Leute…“ schmunzelte der alte Krieger, „…aber Arana hat recht…" wir sollten schnell eine Kleinigkeit essen, solange wir noch die Zeit dazu haben.“ Und er sah an den aufatmenden Gesichtern seiner Männer und Frauen, dass sie ihm dankbar dafür waren.

In diesem Moment erschallte vom See her ein Horn und nur wenige Sekunden darauf wurde die Ebene vor dem See von einem Gebrüll einer herannahenden Armee erfüllt, die sich wie Schatten durch den Nebel auf das kleine Zufluchtslager zubewegte.
„Och Menno…“ moserte Myriel; „jetzt hatte ich mich gerade aufs Frühstück gefreut…“

Und dann kamen sie.
Ihre Anzahl war nicht zu überblicken, ihr Geschrei furchterregend und das klappern, scharren und poltern ihrer Rüstungen erstickte jedes andere Geräusch. Noch waren sie für die Ballisten zu weit entfernt und für die beiden Pfeilwagen, an denen der alte Krieger und Myriel standen erst Recht. Plötzlich geschah etwas seltsames. Die feindliche Armee blieb kurz stehen, so als müssten sie sich erst orientieren, nachdem sie erkannt hatten, dass dort oben auf der Mauer nur Fünf Verteidiger standen.

Einige schienen zu lachen, andere zuckten mit den Schultern und für wenige Sekunden wurde es totenstill.

Doch dann erschallte wieder das Horn und die Armee stürmte auf das Lager ein zu.
Der Veteran Wächter warf sich ihnen mutig in den Weg und im gleichen Moment schrie der alte Krieger;
„FEUER“

Die Ballisten fingen an zu feuern und richteten verheerenden Schaden unter den Angreifern an und als diese in die Reichweite der Pfeilwagen kamen fingen Myriel und der alte Krieger ebenfalls an Ladung für Ladung in die heranstürmende Masse zu feuern.
Viele der Angreifer gingen zu Boden, doch die Masse bewegte sich weiter auf sie zu wie eine Flutwelle, die unaufhaltsam, einem Tsunami gleich, von nichts aufzuhalten war.

Aus den Augenwinkeln bemerkte der alte Krieger, wie sich die wilden Greifen südöstlich des Lagers in den Kampf einmischten. Oft genug hatte er sie schon verflucht, doch jetzt schmunzelt er, als er sah, das sie auf diese Weise einige Angreifer abzogen und ihm somit einige wertvolle Sekunden schenkten. In diesem Moment hatten die ersten Angreifer das kleine Tor erreicht und während Myriel und der alte Krieger den Platz davor mit ihren Pfeilwagen beharkten, sprangen Thaain, Arana und Apocalypt von der Mauer herab in die Zuflucht um sich ihnen entgegen zu werfen. Die wenigen Wachen aus dem Lager kamen ihnen zur Hilfe und selbst die Frauen und Kinder, die sich zu diesem Zeitpunkt noch hier aufhielten, warfen mit Steinen und allem anderen was ihnen in die Finger kam aus den den Fenstern der Häuser auf die hereinbrechenden Feinde.

Die ersten Feinde waren waren bereits durchgebrochen und versuchten nun ihrerseits auf die Mauer zu kommen um den alten Krieger und Myriel dadurch in den Nahkampf zu zwingen. Die ersten herannahenden Feinde auf der Mauer starben noch im Pfeilhagel der Pfeilwagen, die nächsten bereits durch die Schwerter und Zauber der beiden Kämpfer auf dem Dach, während Arana, Apocalypt und Thaain von unzähligen Wunden immer weiter zurück ins Lager gedrängt wurden, einen Weg von Leichen zurücklassend. Die Niederlage war unvermeidlich, da der Feind in einer zehnfachen Übermacht in das Lager drängte und nur die Mauer und das enge Tor verhinderte, dass er es bereits eingenommen hatte.
Der alte Krieger sah von der Mauer aus, wie Thaain zu Boden ging und ein Feind bereits zum tödlichen Schlag ausholte. Ohne zu zögern sprang er dem Mann von der Mauer aus in den Rücken und stieß ihn somit genau in den Pfeil, den Arana eigentlich gerade in ihren Bogen spannen wollte. Mit einem Rundumschlag seiner beiden Schwerter stieß der alte Krieger die Feinde von Thaain fort, bückte sich kurz zu ihm runter;
„Müde?“ und half ihm wieder auf die Beine. Thaain lächelte gequält, blickte dann kurz an dem alten Krieger vorbei und warf sich wieder der heranstürmenden Masse entgegen.

„GUM RUNTER“ schrie in diesem Moment Myriel hinter dem alten Krieger und ohne weiter darüber nachzudenken, lies er sich zu Boden fallen und rollte zur Seite.
Myriel hatte inzwischen alle Feinde auf der Mauer getötet und sich dann unbemerkt von den Feinden ins hintere Teil des Lagers geschlichen um dort die Balliste zu besetzen.
Die Feinde, die eben noch auf den alten Krieger einstürmen wollten, wurden zurück geworfen, als ihnen die Pfeile der Balliste die Oberkörper zerfetzten. Doch gerade als er sich der alte Krieger wieder erheben wollte, traf ihn die Axt eines Feindes an der Schläfe und er wurde wieder zu Boden geworfen. Aus den Augenwinkeln sah er Arana und Apocalypt Rücken an Rücken von einer Horde Feinde umzingelt, die sich ihnen entgegenwarfen.Thaain lag nur wenige Meter neben ihm und warf ihm einen verzweifelten Blick zu.

Dies war es also… Das Ende…

Und plötzlich, wie durch einen Schleier, drang eine Stimme an das Ohr des alten Kriegers,
„ANGRIFF“
Pästan war gekommen und hatte jeden einzelnen Mann aus der Bucht mitgebracht.
Nun stürmten sie gerade durch das Tor von hinten in den Rücken des Feindes und schlachteten die total Verdutzten ab, die wohl nicht wirklich damit gerechnet hatten dass hier Verstärkung kommen würde. Eine heillose Panik brach unter den Angreifern aus, die es Pästan und seiner kleinen Armee erst Recht ermöglichte einen Sieg davon zu tragen. Ein paar von den Feinden schafften es zwar in Wilder Flucht zu entkommen, doch für die meisten endete ihr Leben hier… in dem kleinem Vorratslager.

Einige Männer und Frauen von Pästans Armee kümmerten sich um die Verletzten, während sich Pästan zu dem alten Krieger auf den Boden setzte.
„Als wir die Angriffssignale im Süden hörten, wußten wir, warum sich der Feind im Norden plötzlich zurück gezogen hatte…“ er reichte dem alten Krieger einen Schlauch mit Wasser, den dieser dankend annahm, „…und wir wissen auch, dass wir die Bucht ohne dieses Lager nicht mehr lange halten können. Also hier sind wir. Hattet ihr Probleme?“

Der alte Krieger sah sich langsam um. Der Boden war rot vor Blut und den Leichen der erschlagenden und getöteten Feinde. Dann sah er wieder zu Pästan und lächelte mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht.
„Nicht wirklich… sie haben uns nur beim Frühstück gestört!“
„Hab ich da was von Frühstück gehört?“ rief Arana aus dem Hintergrund.
Pästan und der alte Krieger fingen an zu lachen…


Diese kleine Geschichte da oben hab ich den vier Mitspielern gewidmet die in der Nacht gemeinsam mit mir Stundenlang das Lager gedefft haben. Und den ersten Angriff konnten wir dann tatsächlich auf genau diese Weise zurückschlagen und das Lager dann nochmal für eine Stunde halten.

ERST als das Lager dann gefallen ist… fiel auch die Bucht!

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Posted by: Ecoxiss.1079

Ecoxiss.1079

klingt ganz gut soweit

Die Zuflucht (Geschichte)

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Posted by: Semolo.3581

Semolo.3581

Grade erst gefunden und gelesen….

Top! bitte mehr davon!

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