Schmutzige Forschung

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Posted by: Maria Murtor.7253

Maria Murtor.7253

„Erzählt es mir noch einmal. Weswegen sind wir hier?“ Griesgrämig zog Sora Murtor ihre Lippen in die Breite, bis sie nur noch ein dünner, rosaroter Strich auf ihrem Gesicht waren. Von Süden her peitschte ihr eine eisige Böe ins Gesicht, fast so, als hielten die klammen Berge der Zittergipfel eine Antwort für den Unmut in der Stimme der jungen, hageren, blasshäutigen Menschenfrau parat. Die noch an diesem Morgen ordentlich gekämmten, langen, silbernen Haare fingen den Wind auf als wären sie Segel und flatterten wie Flaggen. Der dünne Strich, der einst ihr Mund gewesen war, erbebte vor Eiseskälte und nahm daraufhin schnell wieder seine gewohnte Form an, wenngleich auch zu Beginn noch leicht bläulich gefroren. Die wenigen Nackenhaare kräuselten sich, anfangs noch vor Kälte, dann nur noch vor innerlicher Wut. Dass dieser erneute Gefühlsausbruch ihrem Leib mehr Wärme spendete als die nur recht dürftige Robe der Abtei Durmand – ein Orden, der sich der Erhaltung, Entdeckung und Weitergabe jahrhundertealten Wissens verschrieben hatte -, stimmte sie mittlerweile, nach bereits dreieinhalb Stunden Fußmarsch, nicht mehr milde. Auch ihr Reisegefährte, der wie sie ein Mitglied des Ordens war, trug ebenfalls die gleiche Kleidung, ein eher schlichtes, blassblaues Forschergewand. Der Saum der Robe reichte bis zum Fußknöchel und war daher dazu verdammt, auf langen Wanderschaften bedauerlicherweise allzu oft den schmutzigen Boden zu streifen. Die Tracht selber bestand aus edler Seide, so wie man sie dieser Tage fast nur noch im fernen Cantha fand. Muster, abhängig davon, welchen Rang man bei der Abtei bekleidete, zeichneten sich auf der Kleidung ab. Das Beinkleid einfacher Novizen – die rangjüngsten Mitglieder Durmands – schmückte mehrere wellenförmige Streifen auf unterschiedlicher Höhe, während Magister oder Magistra, die höchstrangigen Mitglieder – so wie Sora Murtor eine war – das Privileg genossen, das Emblem dieser Bastion des Wissens, einen anthrazitgrauen, zwergischen Schlüssel mit zwei kompliziert geformten Bärten und einem schildförmigen Haltegriff, auf Brusthöhe zu tragen. Für Forschungsarbeiten innerhalb den massiven Steinmauern der Abtei, insbesondere bei den schier endlos langen Vorträgen über geheimnisvolle Zwergenrunen, der einstigen Glorie längst zu Staub zerfallener Imperien oder der unmittelbaren Gefahr durch die Alt-Drachen, tat die Tracht ihre Arbeit zur Genüge, auch wenn sie dennoch nicht sonderlich kleidsam war, wie Sora fand. Hier aber, in der eisigen Ödnis der Zittergipfel, wo uralte, mächtige Felsgiganten wetteifernd in den Himmel ragten, deren schneebedeckte Gipfel aus der Ferne wie zuckergussbedeckte Süßigkeiten zum Wintertag aussahen; dort, wo selbst die wetterbeständigsten Fichten sehnsüchtig dem immergrauen, wolkenverhangenen Horizont ihre schneebedeckten Nadeln auf der Suche nach einem verirrten Sonnenstrahl entgegenstreckten; der vor Tagen gefallene Schnee noch immer unnachgiebig glitzerte, als ob er gerade erst einer jungfräulichen Wolke heimlich entglitten wäre … In eben dieser Umgebung fühlte man sich mit oder ohne diese Kleidung wie nackt. Erschwerend hinzu kamen dann natürlich noch die unzähligen Gefahren, die in den gigantischen Schatten der verräterischen Berge lauerten: War es nun ein aus heiterem Himmel kommender, unberechenbarer Schneesturm, eine lüsterne Lawine, deren gieriges Verlangen einen unangenehmen Erfrierungstod für den ahnungslosen Wanderer bedeutete, oder aber ausgehungerte wilde Tiere. Wölfe, Greife, Eislindwürmer, Skelke, … sie alle teilten sich die Nachbarschaft, und im Hungerwahn scherten sie sich keinen Deut darum, wie geschliffen eine Klinge in der matten Sonne blitzen konnte, wenn sie erst gezogen wurde.
Ein desinteressiertes Seufzen löste sich nächst zu der Menschenfrau. Norx, ebenfalls ein Magister der Abtei Durmand, hob seinen Kopf zur Seite. „Das wollt Ihr doch gar nicht“, stellte der kleine Asura fest, „sondern nur eine Bestätigung meinerseits, auf welch“ – er räusperte sich vornehmlich -„sinnlose Art und Weise wir doch unser Leben riskieren. Habe ich Recht?“ Kühle Rationalität stand in den großen, minzgrünen Augen der kleinen Kreatur geschrieben, die Sora nur knapp zur Hüfte reichte. Jene Augen begegneten die smaragdgrünen, kalten der Menschenfrau, gepaart mit einer selbstgefälligen Grimasse. Als sich Sora schnaubend, aber sonst schweigend abwendete, machte sich ein zuckersüßes Lächeln auf Norx’ Lippen bemerkbar. Mit kaum einem Wert dieser Welt konnte man die Genugtuung aufwiegen, die ein Asura verspürte, wenn er sich selbst bestätigt fühlte. Tatsächlich ließ sich dieses Verhalten problemlos auf beinahe sämtliche seiner Artgenossen übertragen. Wenn auch von kleiner Gestalt, überragte der asurische Verstand selbst ihre überproportionalen Segelohren. Vornehmlich traf man diese meist eher unangenehmen Zeitgenossen an der Befleckten Küste, im südwestlichen Teil Tyrias, an. Dort, wo sie vor Jahrhunderten von den ersten Anzeichen eines Alt-Drachens an die Erdoberfläche getrieben wurden, hatten sie ihre Hauptstadt errichtet: Rata Sum, eine Hochburg technologischen und arkanen Wissens. So wie es bei diesem Volk gang und gäbe war, traten junge Asura einer von drei großen Hochschulen, den Kollegs, bei, um dort Ruhm, Anerkennung und natürlich den höchstmöglichen Abschluss zu erlangen. Für gewöhnlich gründeten junge Asura Krus, um eigenständig Forschungen zu betreiben, oder gingen im Anschluss in eine Lehre. Diese dauerte Jahre, manchmal sogar Jahrzehnte; das hieß, wenn sie das notwendige Geschick besaßen, zu überleben, denn die Sterberate von Lehrlingen war hoch, fast so hoch sogar, wie die der erfolgreichen Absolventen einer Lehre. Bei Norx allerdings war es etwas anders: Zweimal war er Protegé zweier großer Geister Rata Sums, und zweimal in Folge kamen seine Mentoren auf mysteriöse Art und Weise ums Leben. Seit diesen Vorfällen blieben Norx weitere Lehrstellen vorenthalten. An solch primitive Schauermärchen wie Flüche glaubten die intellektuellen Asura natürlich nicht, doch natürlich waren sie schlau genug, um fortan einen großen Bogen um Norx einzulegen, der wohl seine Mentoren kaltblütig auf dem Gewissen hatte, oder auch nicht – wer wusste das schon? Nun nannte sich Norx selbst Meister, selbst wenn ihm der Arkane Rat, die Regierung Rata Sums – natürlich nur von den gelehrtesten Genies ihrer Zeit geleitet -, dieses ungebührliche Verhalten verkannte. Seit diesem Tage war Norx nur noch selten im sonnigen Süden anzutreffen, sondern zog die stille Forschungsarbeit in der Abtei Durmand vor, in der er sich nach nur wenigen Jahren zum Magister gemausert hatte.
Einen ihrer beiden Stiefel rammte Sora so tief in den Schnee, dass der gräuliche Untergrund der zugewehten Straße darunter zum Vorschein kam. „Vielleicht will ich das“, räumte Sora zornig ein, ohne jedoch wirklich völlig davon überzeugt zu sein. „Aber könnt Ihr mir das verdenken? Ich habe Zhaitans Macht erblickt, die freien Völker Tyrias in einer Flut schleimiger Untoten untergehen sehen, wie die zerfetzten Leiber zu beben begannen, sich noch im Todesgriff in nekrotischer Energie suhlten und wieder erhoben, von der Macht des Alt-Drachens ergriffen. Und Sieran … sie …“ Sora erbebte am ganzen Leib, noch schlimmer als es selbst die kälteste Windböe der Zittergipfel hätte bewerkstelligen können. Es fiel ihr nicht leicht, an die schrecklichen Bilder zu denken, jener Tag, als sie ihre Freundin und Mentorin Sieran bei dem Sturm von Zhaitans Diener auf die Klaueninsel verloren hatte. Jemand muss sie aufhalten, damit die anderen entkommen können. Nein, nicht jemand. Ich.
Auf dem eben vor Genugtuung nur so triefenden, schmutzig grauen Gesichts des Asuras breitete sich ein tiefes Gefühl des Mitleids und des Verständnisses aus, aber auch von Nachdruck. „Sierans Opfer rettete Hunderten das Leben, darunter auch das Eure.“ Er schüttelte den Kopf. „Sie würde nicht wollen, dass Ihr so sehr ihrem Ableben nachtrauert, sondern Euren Blick nach vorne richtet. Dort, wo die Antworten liegen – in dem Wissen und der Forschung. Auch Sieran vertraute stets darauf, dass der Schlüssel über den Sieg gegen die Alt-Drachen in der Forschung ruht. War dies nicht der eigentliche Grund, warum Ihr zur Abtei kamt?“
„Dieses naive Mädchen ist längst nicht mehr.“ Sora Murtor zog eine Grimasse, während sie die märchenhafte Winterlandschaft vor sich betrachtete, so grimmig, dass sie selbst Grenth, dem rauen Gebieter von Tod und Eis, das Fürchten hätte lehren können. „Ihr wart nicht bei der Schlacht um die Klaueninsel dabei. Ihr habt das Grauen nicht erblickt.“ Instinktiv hatten sich die Finger der Magistra um den kalten stählernen Griff einer ihrer beiden Dolche geschlossen, die sie in Hüfthöhe trug. Sie fühlten sich seltsam heiß an, während es sie im Geiste immer wieder auf das Schlachtfeld verschlug, wo sie so viele Leben hatte zu Ende gehen sehen. Fast schon konnte Sora den beißenden Gestank von Verwesung und Schießpulver wieder unangenehm in der Nase brennen spüren, das Donnergrollen der Kanonen und die qualvollen Schreie in Stücke zerrissener Soldaten widerhallen hören, das aufgewühlte Meer schäumen sehen, kurz bevor ihren eisigen Tiefen ganze Heerscharen verrotteter, bis zur Unkenntlichkeit pervertierter Leiber entstiegen. „Rohe Gewalt. Sie wollen unseren Tod? Dann reißen wir sie eben mit! Kampflos wird das menschliche Geschlecht, ob nun ascalonisches oder krytanisches Blut in unseren Adern fließt, nicht untergehen. Bis zum bitteren Ende, zum letzten Blutstropfen, zum letzten Atemzug!“
„Typisch Mensch. Unvernünftig. Irrational.“ Kopfschüttelnd verdrehte Norx die Augen, einmal wieder mit der Gewissheit beseelt, dass er mit seinen Äußerungen natürlich recht hatte. „Tut mir aber bitte einen Gefallen, ja? Lasst es mich wissen, wenn dieser Tag gekommen ist, denn ich werde da sein, um das, was am Ende von eurer Rasse übrig geblieben ist, vom Boden zu kratzen und daraus ein nornhohes Mahnmal menschlicher Torheit anfertigen lassen.“

Über die nächsten Stunden hinweg begegneten die beiden Mitglieder der Abtei Durmand einander stillschweigend. Sora war erbost über die fehlende Opferbereitschaft ihres Gefährten, Norx dagegen kritisierte den Mangel an Einsicht und Vernunft der menschlichen Spezies. So unterschiedlich ihre Geister in ihrem gemeinsamen Streit auch waren, so teilten sie zumindest dieselbe Sturheit. Dem anderen gegenüber klein beigeben stand völlig außer Frage.
Unentwegt trat die bleiche Sonne derweil ihren Triumphzug weiter an, bis sie den höchsten Punkt erreichte. Hatte sie eine Lücke in der dichten Wolkendecke erkämpft, glänzte der alte Schnee auf den sonst Felsen wie auf Hochglanz poliertes Silber, sodass man bei näherem Hinsehen beinahe zu erblinden drohte. Die holprige Handelsstraße – nur von Dolyak-Karawanen befahren oder von wagemutigen Haudegen auf der Suche nach neuen Herausforderungen bereist – wand sich einer unermesslich langen Schlange gleich von beinahe dem einen Ende der Zittergipfel südwärts zum anderen, und weiter ins Dampfsporn-Gebirge. Im Zeitalter, als sich noch die beiden großen Zwergenvölker bekriegten, die Zwerge von Deldrimor und die des Steingipfels, diente der Lornar-Pass als wichtige Handelsstraße des Deldrimor-Reichs. Doch mit dem Verschwinden der Zwerge vor über 200 Jahren zeugten nur noch zerfallene Bauten und metertief unter Schmelzwasser versunkene Ruinen von der einstigen Glorie dieser Bewohner der Zittergipfel. Der letzte unter ihnen, ein Zwerg bekannt unter dem Namen Ogden Steinheiler, stand unter dem Schutz der Abtei Durmand. Die Gelehrtheit des letzten bekannten Überlebenden dieses Volkes stellte sich für die Abtei als unschätzbar heraus. Schon in Tagen, als die Menschheit keinen Fuß auf tyrianische Erde gesetzt hatte, hatten die Zwerge die Bedrohung durch die Alt-Drachen zu fürchten gelernt. Sie besaßen das Wissen, dem unstillbaren Appetit der schuppigen Plage entgegenzuwirken, sie einzudämmen, vielleicht sogar endgültig in die Schranken zu weisen; wertvolles Wissen, das nun als verloren galt. Dieses wiederzuentdecken und zum Wohle aller Völker Tyrias nutzbar zu machen, das war die Intention der Gelehrten. „Eure Macht ist nur so groß wie die Summe Eures Wissens“ – das Axiom der Abtei. Und zu einem solchen Hort des Wissen waren die beiden Magister unterwegs: Eine von einer Ausgrabungsexpedition kürzlich freigelegten Kammer; wohl eine alte Zwergengruft.

Bald schon misste man das markante Ächzen und Knacken der Schneemassen unter den blassblauen Stiefeln der Abtei. Stattdessen das knirschende Geräusch leichten Schuhwerks über den noch gefrorenen, mit losen Geröllablagerungen geLiebscheten Boden. Die nur noch stellenweise rutschige Straße wurde mit sinkendem Abstand zum Himmel wegsamer, die dünne Luft sauerstoffreicher, bodenlos unter baufälligen Granitbrücken oder tückischen Bergpässen klaffende Abgründe seltener. Die kaltherzigen Gebirgsböen flauten langsam ab und gingen allmählich in eine schmeichelnde Brise über, die gerade noch dazu in der Lage war, die leichtesten Schneeflocken durch die Luft tanzen zu lassen. Felsformationen, die in diesem Teil der Zittergipfel in den Himmel ragten, wirkten jung, sogar beinahe kümmerlich im Vergleich zu den grimmigen Fratzen fern des näherrückenden Tals. Erste Nadelbäume hatten ihr weißes Schneekleid und den Schmuck fingerlanger Eiszapfen abgeworfen – ein fremdartiger Anblick, der die Pflanzen beinahe schon kahl wirken ließ. In weiter Ferne, jenseits eines von kleineren Bergkämmen umgebenen Plateaus, auf dessen spärlichem Grün sich hier und da unförmige, schroffe Felsbrocken in der wenigen Mittagssonne räkelten, glitzerte Schmelzwasser, von Dekaden vereint in einem einzigen großen See, so rein, als ob die Göttin des Lebens, Dwayna, es selbst gesegnet hätte. Noch weit davor erregten erste Anzeichen von Zivilisation Aufmerksamkeit.
„Ah, wir sind da“, sagte Norx überflüssigerweise.
Eine Reihe von fünfeckigen, bis zu vier Meter hohen Zelten am Fuße eines weiteren Gebirgszuges, ein notdürftig gezogener Graben, ein wackeliger Aussichtsturm – es war ein typisches Lager der Abtei, so wie man sie in ganz Tyria fand, und zwar immer dort, wo verloren geglaubtes Wissen wieder ans Tageslicht gefördert wurde. Das mächtigste dieser Zelte beherbergte meist das ranghöchste Mitglied, das die Expedition anführte. Sora und Norx entboten auf dem Weg dorthin den sich im Lager befindenden Novizen ein höfliches, doch deutlich distanziertes Zunicken, diese wiederum entgegneten den Gruß mit einem respektvollen Faustschlag auf die Brust oder den Kopf gesenkt zu einer ehrerbietigen Verbeugung. Wenige von ihnen waren vor Ort, was aber auch nicht ungewöhnlich war. Schließlich befand man sich nicht auf einer Urlaubsreise, sondern auf einer wichtigen Mission, vielleicht sogar jene, die Tyria endlich vom Joch der Drachen befreien und den ersehnten Frieden bringen könnte.
„Exploratorin Gipfelbändiger, hier habt ihr Euch also verkrochen! Und wieder einmal habt Ihr Verwalter Gixx um Eure Anwesenheit bei einer seiner Vorlesungen betrogen. So schafft Ihr es nie zur Magistra.“
Von Norden her löste sich eine frostige Böe aus den geschlossenen Mündern der steinernen Riesen und rüttelte zum gleichen Teil an Kleidern, den Zelten, den dort hängenden Bannern der Abtei und an den langen, rubinroten Haaren der leitenden Exploratorin. Verschmitzt lächelnd erwiderte die große Frau den Gruß der beiden Neuankömmlinge, woraufhin sie ihren Kopf weit senken musste, um den kleinen Asura, der ihr noch nicht einmal bis zur Hüfte reichte, anzusehen. „Als ob man mich in den staubigen Bibliotheken der Abtei großartig vermissen würde“, antwortete Alva Gipfelbändiger dem Asura schulterzuckend. „Hier dagegen kann ich mich wirklich entfalten, und beklagen kann ich die Distanz zum Verwalter und dessen albernen Vorschriften auch nicht.“ Ihr Lächeln wurde breiter, während sie eine Handbewegung hinterrücks machte, wo ein Großteil ihres Zeltes von einem großen Eichenfass beansprucht wurde. Der Zapfhahn war bereits angeschlagen; einige Tropfen lösten sich und besudelten den roten, schon jetzt an der Stelle aufgeweichten Teppich darunter. „Bei der Schneeleopardin, wo bleiben meine Manieren? Wollt ihr auch einen Schluck? Björns Gebräu, nicht dieses Seifenwasser aus Götterfels – soll natürlich keine Beleidigung sein, Magistra Murtor, verzeiht.“
Exploratorin Alva Gipfelbändiger gehörte dem Volk der Norn an, Kinder der Zittergipfel, die einst den hohen Norden ihre Heimat genannt hatten. Viele von ihnen hatten für das unvergänglich geglaubte Land ihrer Vorfahren ihr Leben lassen müssen, das nach blutigen Schlachten dem Alt-Drachen Jormag anheimgefallen war. Die üppigen Jagdgründe und prächtigen Hallen waren unter Eis gefangen, tapfere Männer und Frauen zu Drachendienern bekehrt. Doch war nicht der Mut und Tatendrang der Überlebenden gebrochen. Neue, glorreiche Legenden wurden geschmiedet und von den Skalden an den Feuern Hoelbraks, ihre neue Heimat in den südlichen Zittergipfeln, besungen. Manche mochten die hühnenhaften Norn als zu impulsiv und temperamentvoll bezeichnen, andere dagegen als herzlich, leidenschaftlich und lebensfroh, und – wie Asura immer wieder gerne zur Aussprache brachten – auch ein wenig einfältig und nicht selten unflätig. Einig konnte man sich aber sicher sein, dass es solche und solche gab.
Entfalten? Ihr meint wohl eher das Bier auf Eurer sittenlosen Zunge. Und wenn dem so ist, erleben wir wohl keine Überraschungen, sei es nun der Pegelstand Eures Fasses oder der Fortschritt der Ausgrabung.“ Ein Feuer brannte auf Soras von der Kälte geröteten Wangen, dass die wenigen tanzenden Schneeflocken bei der bloßen Berührung ihrer Haut augenblicklich zum Schmelzen brachte.
„Im Gegenteil. Es sind sogar bemerkenswerte Funde, die wir verzeichnen können. Wir sind da auf etwas gestoßen, was ein Zwergenmonument sein könnte; darum auch hat man euch schicken lassen.“ Das kochende Temperament ihrer ranghöheren Kollegin mochte allen Schnee und Eis der Berge in ein gewaltiges Rinnsal wandeln können, das spitzbübische Lächeln der Norn aber blieb ungetrübt.

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Posted by: Maria Murtor.7253

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Eine grob geformte Verwerfung klaffte in dem Massiv, fast tausend Fuß von dem Lager der Abtei entfernt; teilweise sogar noch so frisch, dass quellfrisches Wasser wie Blut aus den Adern des Felsen sickerte. Die Eingeweiden des Berges waren zu Schutthaufen so hoch wie Norn getürmt und achtlos weggeworfene Werkzeuge säumten den Schatten des Berges. Ein Tragwerk aus geschälten, oberschenkelbreiten Kiefernstämmen stützte den Höhleneingang und zog sich wie Spinnenweben an der Stollendecke entlang. Fackeln waren grob in den harten, unbeständigen Lehm- und Steinuntergrund gerammt worden, deren fahles Licht die verrotteten, kreuz und quer auf dem zerfallenen Mauerwerk wuchernden Efeusträngen schleimig grün glänzen ließ. Die Luft war stickig und roch zum gleichen Teil faulig wie auch nach einem unendlichen Vorrat an Staub, der bereits nach wenigen Sekunden unangenehm in der Kehle kratzte. Über den launenhaften, schmalen Pfad tiefer und tiefer ins Berginnere neigte sich die Decke gefährlich tief, sodass Exploratorin Gipfelbändiger – die größte der drei und schon jetzt von Spinnenweben arg geplagt – den Kopf einziehen musste. Mit sinkendem Sauerstoffgehalt in der Luft wuchs der Weg langsam in die Breite, bis selbst fünf breit gebaute Norn bequem nebeneinander Platz hätten finden können.
Zuletzt betrat Norx die Halle, in die Alva Gipfelbändiger ihre Kameraden geführt hatte. Die Zeit hatte ihre sichtlichen Spuren hinterlassen: Verblasst zu einer schwachen Erinnerung lag der einst so sorgfältig polierte Marmorfußboden unter Ablagerungen zentimeterdicken Drecks begraben und späte schwächlich aus einigen nicht ganz so verschmutzten Stellen hervor, wo zuvor Mitglieder der Abtei ihre Fußabdrücke hinterlassen hatten. Reliefs grimmig dreinblickender Zwecke, so groß, dass sie jeden Norn noch um einen Kopf überragten, und mit einem Schwert in beiden Händen, deren Klinge zum Boden hin geneigt und breit wie eine junge Esche war, ragten paarweise links und rechts aus den Höhlenwänden, als ob sie über den Ort wachten. Tiefe Furchen jahrelangen Zerfalls befleckten das Gestein der stummen Wächter, zogen sich wie klaffende Schnittwunden durch deren schwere Rüstungen oder durch die gespenstigen Gesichter, einer Tränenspur gleich, als ob sie ihre zu Ende gegangene Dynastie beweinten. Bäume hatten in jahrelangem Kampf ihre Wurzeln durch die bröckelige Höhlendecke geschlagen. Wie schaurige Skeletthände hingen sie herab und schienen nach den Erdbodenbewohnern zu greifen versuchen, um sie ins Totenreich zu zerren. Ein breiter Durchbruch war in die fast parallel zum Eingang liegende Höhlenwand unleidenschaftlich geschlagen worden; noch sehr frisch, wie es wirkte, denn war der Boden davor besonders von Schutt belastet. Exakt in der Mitte des Raums thronte ein besonders auffälliges Stück Gestein. Nichts, was dieser Ort ohne das Zutun eines anderen allein hätte bewerkstelligen können, da die halbkreisförmige Oberfläche zu glatt war, die auffälligen Spuren auf der Fassade zu regelmäßig. Jemand hatte sich außerdem noch die Mühe gemacht, kniehohe Fässer links und rechts von dem Stein zu einer kleinen, dreistöckigen Pyramide aufzutürmen. Es war ein Monument.
„Wo sind Eure Leute, Exploratorin? Müssten hier nicht Restaurierungsarbeiten stattfinden? Ein Skrittbau ist nicht weniger schmuddelig!“ Ihre Augen zu bedrohlichen Schlitzen verengt, schaute Sora Alva Gipfelbändiger anklagend an. Beinahe gleichgültig zuckte diese mit den Schultern.
„Machen wohl gerade Pause. Könnt ihr es ihnen verdenken? Diese muffige Gruft lädt nicht gerade zu einem Bierrat ein.“
Sora Murtor trat an Alva Gipfelbändiger heran. Der Norn reichte sie kaum zu deren Hals, und doch baute sich die Menschenfrau tollkühn vor ihrem Gegenüber auf. Zwischen den Schlitzen ihrer Augen trat das Funkeln und Zucken eines herannahenden Gewitters hervor, während Sora ihren rechten Zeigefinger mehrmals in Alvas Brust bohrte. „Ich bin es allmählich leid, mir weitere Eurer Saufkapriolen anzuhören! Bringt mir Ergebnisse oder, bei Grenth, Eure nächste Ausgrabung wird in dem trockensten, heißesten und entlegensten Winkel der Kristallwüste stattfinden. Habt – Ihr – mich – verstanden, Exploratorin?“ Trotzig straffte Alva die Schultern und öffnete bereits den Mund, als Norx’ Stimme ihre Versuche zur Gegenwehr im Keim erstickte.
„Wenn Ihr fertig seid, Eure banalen Drohgebärden auszutauschen, Magistra, so könntet Ihr Euch vielleicht hier nützlich machen.“ Zähneknirschend stapfte Sora Murtor an der Norn vorbei, nun viel wütender darüber, dass Norx sie indirekt gemaßregelt hatte, statt ihr den Rücken zu stärken. „Eure Meinung?“, fragte der Asura.
Das Artefakt reichte einem Menschen knapp über die Hüfte. Farblich reihte sich der Stein mit der abgerundeten Oberseite nicht zu dem Staub, den Wänden, der Decke und den am Boden lose herumliegenden Gesteinsfragmenten ein. Jemand musste sich die Mühe gemacht haben, einen fremden Stein beizuschaffen, ganz zu schweigen von den aufgestapelten Fässern. Verwitterte Symbole verliefen in vier Reihen von links nach rechts. Die oberste Inschrift stach mit besonders großen Schriftzeichen deutlich hervor.
„Ein Grabstein“, stellte Sora nüchtern und fern jeglicher Begeisterung fest. Ohne das abfällige Schnauben des Asuras, das habe er auch selbst bereits gemerkt, einer Beachtung zu würdigen, ging sie in die Knie und säuberte das Monument mit ihrer rechten Handfläche von dem gröbsten Schmutz. Es waren Zwergenrunen, von denen es hunderte gab. Deldrimor. Steingipfel. Familienrunen. Sogar die unterschiedlichen Adelsgeschlechter hatten ihre ganz eigenen Formen von Wort und Schrift im Laufe der Jahrhunderte gepflegt. Diese – der rechte Zeigefinger wanderte langsam über die erste Zeile – waren unzweifelhaft Deldrimor-Schriftzeichen. „Könnt Ihr sie entziffern?“ Obgleich sich Sora gekniet hatte, befanden sich sie und Norx in gemeinsamer Kopfhöhe.
Selbstbewusst lächelte Norx. „Aber sicher.“ Ein kurzes Zögern ging dem fokussierten Blick voraus, mit dem der Asura die verworrenen Symbole in seinen Geist sog. „Leider ließ ich meine Aufzeichnungen in der Abtei zurück, sonst wäre ich schon fertig. Ihr habt nicht zufällig Eure griffbereit? Nein?“ Er bedachte Soras das Kopfschütteln seiner Partnerin mit tiefen Furchen der Enttäuschung auf seinen jungen Gesichtszügen. „Es kann ja nicht schwerer als die Ausrichtung eines überlagerten, differentiellen Äther-Relais sein. Also …“ – abermals zögerte er – „das hier ist ein krytanisches B“ – sein Finger glitt zum nächsten Symbol –„ ein U … ein T …“
„D“, korrigierte Sora überlegt.
„Ja, ja, das weiß ich doch. Raubt dem Ganzen schon nicht seinen Sinn. Und jetzt stört mich nicht!“, fauchte Norx.

Budger Schwarzpulver,
Freund im Leben, Freund im Tode.
Auf dass wir in den Feuern der großen Schmiede wiedervereinigt werden mögen.
Dein Freund in Ewiger Erinnerung, Rornak Steinkante.

„Nur ein Grab. Nichts weiter. Keine Geheimnisse. Keine weiteren Artefakte. Bei Balthasars Hunden, als ob wir nicht genug zu Staub zerfallener Knochen freigelegt hätten! Nächstes Mal kommandiert gefälligst ein Expeditionsteam von der Granitzitadelle ab, statt uns hier bei jeder noch zu kleinen Leichenbeschau herzuzitieren!“ Die aufgestaute Wut der Magistra entlud sich explosionsartig. Eine weitere Reise umsonst. Auch hier gab es nichts, was dabei helfen konnte, Sierans Tod zu rächen. Nur ein weiteres Zeugnis der Sterblichkeit.
„Ihr vergesst, Sora, hier könnten noch weitere Artefakte verborgen liegen. Bei all dem Aufwand, der betrieben wurde, um diesen Tunnel zu graben und den Raum herzurichten, würde es mich doch sehr wundern, sollte dies nur eine einfache Gruft sein.“
„Jedenfalls“, rief Alva Gipfelbändiger so laut, dass der Grind wie feiner Schnee von der Decke rieselte, „haben wir allen Grund zum Feiern. Betrinken wir uns! Darauf warte ich schon seit Tagen.“ Die Norn baute sich vor der linken der dreistöckigen Fässerpyramide auf. Ihre muskulösen Arme machten Anstalten, das oberste Fass zu packen. Instinktiv schloss sich Sora Murtors Hand um das Handgelenk der Exploratorin. Norx schnitt den drohenden Protest auf Alvas Lippen ab.
„Närrin! Das ist keines Eurer üblichen Gifte, das ist Sprengstoff! Wohl genug, um den halben Berg in seine Bestandteile zu zerlegen.“
Und die Toten aufzuwecken“, fügte Sora zähneknirschend hinzu. Ihr Griff lockerte sich erst, als Alva schmunzelnd die Muskeln entspannte und die Arme zu einer arglosen Handbewegung senkte.
„Warum sollte man nur einen halben Berg sprengen wollen? Sie waren es wohl gewohnt, ihre Dinge nur halb zu Ende zu bringen.“ Zeigefinger und Daumen bildeten eine Lücke, gerade groß genug, dass ein Fingerhut darin Platz gefunden hätte. „Dann leeren wir eben mein Fass. Ist wahrscheinlich auch zehnmal süffiger und zermürbender als jeder Zwergenfusel. Brechen wir auf. So nüchtern war ich seit Tagen nicht mehr.“
Norx’ entspanntes, belustigtes Lächeln konnte Sora nicht nachempfinden. Länger als unbedingt notwendig wollte aber keiner von ihnen unnötig vor Ort verweilen; zumindest in dieser Beziehung waren sie sich einig.
„Schickt Euer Ausgrabungsteam wieder an die Arbeit. Ich möchte genaue Aufzeichnungen über den Grabstein mitsamt originalgetreuer, detaillierter Übersetzung. Und lasst eine vorläufige Inventarliste über alle bisherigen Funde erstellen. Oh ja, und ein Replikat der Runen für meine persönlichen Unterlagen. Exploratorin? Hört Ihr mir überhaupt zu?“
Ungewöhnlich vorsichtig trat Alva Gipfelbändiger an die weite Kluft an der Wand gegenüber des Eingangtunnels. Ihre Stirn warf tiefe Furchen. „Ich kann mich nicht an diese Öffnung erinnern.“ Erst jetzt hatte sie diesen Durchbruch bemerkt. Als ihr Ausgrabungsteam diesen Raum kürzlich freigelegt hatte, hatten sie sich strikt an die Anweisungen aus oberster Instanz gehalten: Bei Funden keine Veränderungen vornehmen, nichts unnötig berühren, kein Verzehr von Passionsfrüchten vor Ort, Übersetzungen alter Runen fachkundigen Gelehrten überlassen – kein weiteres Debakel wie jüngst bei den Ausgrabungen der Rankor-Ruinen, wo Lakki, eine Linguistin der Abtei, unbewusst einen versiegelten Eis-Elementar aus einem Artefakt heraufbeschworen hatte und seitdem die Ruinen von Unwettern mit Hagel groß wie Moa-Eier heimgesucht wurde. Die junge Novizin brach jedes Mal aufs Neue in Tränen aus, wenn Verwalter Gixx diese an ihr „jämmerliches Unvermögen“ erinnerte. Um nicht auf die Gefahr hinauszulaufen, tatsächlich irgendwann ohne einen Tropfen von Hoelbraks edelsten Tropfens im heißen Sand der unwirtlichen Kristallwüste nach Artefakten graben zu müssen, hatte Alva auch nicht angeordnet, weitere Ausgrabungen durchzuführen.
Das schwächliche, um Luft japsende Licht der Fackeln reichte kaum über die Schwelle des Eingangs. Die blauen Augen der Exploratorin verschwammen in der trügerischen Nacht des Tunnels und gaben nur wenig von dem preis, was darin lauerte. Scheinbar provisorisch war der Schutt dieses Durchbruchs grob auf beide Seiten des Stollens geschoben worden. Bizarre Spuren klafften wie Schnittwunden an der Kehrseite des Eingangs, den pockenvernarbten Wänden und der Decke. Mit ihren Fingernägeln fuhr Alva über die Spuren. Sie reichten über eine Elle lang und waren fast einen fingerbreit tief. Kein herkömmliches Werkzeug hatte ihr Einsatz gefunden. Und wer auch immer hier Hand angelegt hatte, hatte den Tunnel nicht für Norn konzipiert. Breit genug, dass ein Charr bequem darin seine massigen Schultern ausbreiten konnte, aber kaum hoch genug für einen Menschen.
Von alleine wird sich der Tunnel nicht gegraben haben“, schnaubte Sora abfällig. „Was seht ihr?“ Norx nickte beipflichtend, war aber eher neugierig als verärgert.
Angestrengt verengte Alva ihre Augen – ohne eine Wirkung zu erzielen. Es kam ihr vor, als stierte sie in das weit geöffnete Maul einer Bestie, von der sie nicht wusste, wie viel Zähne womöglich jeden Augenblick auf ihren Leib zurasen würden. Ein mehr als unangenehmes Gefühl, bei dem sich ihr die Nackenhaare alarmiert aufrichteten und nur noch von dem kaum vernehmbaren, schabenden Geräusch die dunkle Speiseröhre hinab verstärkt wurde. „Schwärzer als die Schwingen des Raben“, murmelte sie knapp, während sie den Kopf verrenkte, um vielleicht doch irgendetwas erkennen zu können.
„Verschont mich! Tretet zur Seite!“ Unwirsch und kompromisslos stapfte Sora Murtor los und drängte sich grob an der muskulösen Norn vorbei. Pechschwarze Nacht, ein Beginn eines schmutzigen Durchgangs, ein dumpfes, entferntes Grollen wie das Magenknurren einer ausgehungerten Bestie. Womöglich war dies die Pforte direkt zur Unterwelt, von der man munkelte, sie solle sich irgendwo in den Zittergipfeln befinden. Es war nichts, was nicht auch Alvas Sinne zuvor ausgemacht hatten; eine Schwelle der körperlichen Schwelle jedoch, die Sora zu überqueren bereit war. Endgültige Dunkelheit verschlang ihren Körper, als die Magistra ihre Augen in stiller Konzentration schloss. Der beißende Gestank des jahrhundertealten Zerfalls, das widerlich kratzende Gefühl im Hals, das heranpirschende Gefühl von Benommenheit ausgelöst durch den Sauerstoffmangel, jeder zuvor gehegte überflüssige Gedanken – ausnahmslos alles wurde aus dem menschlichen Geist getilgt. Ein Licht flackerte vor dem inneren Auge der Elementarmagierin auf, am Anfang noch schwach wie eine müde glimmende Kerze, bald darauf stärker und intensiver als es je Balthasars Flammen hätten bewerkstelligen können. Die Ketten konnten die sorgsam gehüteten Elemente nicht länger bändigen. Als Sora Murtor ihre Augen aufriss, war das Smaragdgrün darin verschwunden. Stattdessen ging ein orangefarbenes Glühen von den Pupillen aus, das einem Sturzbach gleich in die zu Klauen ausgefahrenen Fingerkuppen strömte und dort Gestalt einer kontrollierten Feuerzunge annahm, die die unmittelbare Finsternis durchdrang und das Verborgene dahinter demaskierte.

Fortsetzung folgt …