Scarlet, oh Scarlet, was hast du getan?
Du meuchelst Omadd und freust dich daran.
Lernst dich einmal quer durch die Welt
Und zahlst dafür noch nicht einmal Geld.
Stattdessen lachst du ständig wie bekloppt,
Und immer hast du einen neuen Plan im Kopf.
Scarlet, oh Scarlet, wieso denn nur?
Für deinen Wahnsinn gibts doch nur eine Kur!
Die Lösung besteht nicht aus brennenden Schauflern,
Auch nicht aus High-Tech-Piraten, die herumklabautern.
Ebenso wenig sinds Drogenschlangen aus der Hölle
Und schon garnicht dein elendes Schrottgewölle!
Scarlet, oh Scarlet, ich sage dir,
Die Heilung deines Wahns ist mir plaisir!
Mit Hammer und Bogen bin ich durchs Land gerannt,
Ich nagelte deine Marionette dreimal an die Wand.
Ich versuchte herauszufinden was dir fehlte,
Und lauschte gerne jedem, der von dir erzählte.
Scarlet, oh Scarlet, was ich so alles hörte,
Festigte meine Meinung; Du bist ne Gestörte!
Zu Rate zog ich die Geschichte Tyrias,
Wo ich auch immer wieder von Drachen las.
War es ein Drache, dem dein Streben galt?
Das glaubte ich, mit aller Gewalt.
Scarlet, oh Scarlet, warum stehen wir hier?
Ich mit meinem Hammer, und dein Kopf unter mir?
Nicht weil deine Geschichte vor Spannung strotzt,
Wirkt sie doch eher wie gegen die Wand gerotzt!
Sondern weil ichs garnicht erwarten kann,
Dir ‘ne Standarte in den Bauch zu ramm’n!
Scarlet, oh Scarlet, für mich steht es fest,
Dass nur eine Lobpreisung meine Lippen verlässt.
Du locktest mich mit einem offensichtlichen Verdacht,
Dass du Marionette seist der Altdrachenmacht.
Doch am Ende weine ich nun, wo doch klar ist;
Die Musik war Klasse, doch der Rest war Mist!
Scarlet, oh Scarlet, jetzt bist du tot,
Eine Drache steigt auf und ich sehe rot.
All die Zeit hätte man drauf hindeuten können,
Doch wollte man uns partout keine Klarheit gönnen.
Gehört haben wir viel, doch der Drachenglaube schwand,
Darum fuhr deine Geschichte auch hart gegen die Wand!
Scarlet, oh Scarlet, warum freu’ ich mich nicht mehr?
Deine Fresse ist weg, was macht mir mein Herz so schwer?
Ists weil ich sah, wie man hier Geschichten erzählt?
Gut versteckt und ins weltweite Spinnennetz gequält?
Statt nach Tyria gebannt, mit handfestem Hinweis,
Und dich nicht behandelnd wie halbgares Geschmeiß?
Scarlet, oh Scarlet, viel mehr wärst du geworden,
Hät’ man beschlossen, gute Autoren zu borgen.
Jene die sich verstehen gute Hinweise geben,
Statt hauchdünne Seide um Zerge zu weben.
Jene die noch wissen Charaktere gut beschreiben,
Deren Bösewichten nicht wegen Coolnes Wahnsinn betreiben.
Scarlet, oh Scarlet, am Ende stehts fest:
Sogar Canach gaben deine Autoren den Rest!
Einst war er eine verdammt coole Sau,
Nun flennt und gutmenschelt er im sicheren Bau!
Dich wird man hingegen schon bald vergessen,
Nichts bleibt, denn du wurdest mit Stumpf und Stiel gegessen!
Scarlet, oh Scarlet, dass denn war mein Tun.
Und mögest du niemals in der Halle der Helden ruh’n!
Auch wenn du andeutetest, du wolltest das Beste,
Von dir bleiben keinerlei Reste!
Ich rammte meine Hasen-Standarte in deinen Bauch,
Und meine tanzenden Nager aßen dich ganz und gar auf.
Anet, oh Anet, ich hoffe ihr lernt es recht bald,
Reiner Wahnsinn lässt hier fast jeden kalt.
Eine coole Lache und viele Zerge helfen euch nicht,
Mit dürftiger Story führt ihr niemanden hinters Licht.
Gewiss, in Drachengeschichten gibts nicht viel Variation,
Aber ein bisschen mehr Mühe wird immer belohnt.
Drache, oh Drache, gib’ nur fein Acht!
Mit tausend Augen wird über dein Schicksal gewacht!
“Ein Mensch ist so groß wie die Dinge, die ihn erzürnen.” – Zenmai, GW1