Guild Wars 2

Zum Storytelling der LS1 könnte man so Einiges anmerken (ist ja auch schon in anderen Threads passiert), aber mir ist jetzt erst wirklich aufgegangen, was eigentlich grundsätzlich schief gelaufen ist mit der ersten Staffel: Einige Patches sind recht gut gelungen (z B das Zephyrsanctum oder die Zerstörung von Löwenstein), andere waren storymässig unterdurchschnittlich. Zum Ende wurde es aber definitiv immer flacher … =8-| Was hat mir persönlich gefehlt? Die grosse Geschichte. Es reicht eben nicht, einen einzelnen Villain wie Scarlet aufzubauen, man braucht auch eine profunde Story, die das Ganze trägt / zusammenhält – wie z B in GW1: In Prophecies war es der epische Kampf der Menschen gegen die Charr und die Flammensucher-Prophezeihungen. In Factions die Geschichte des Reiches Cantha, die Kurzick und Luxon. In Nightfall die Geschichte von Elona, Varesh Ossa und Abaddon. Diese grossen Bögen fehlen mir in GW2 / LS1, stattdessen ging es in der LS1 immer mehr um private Geplänkel zwichen den Hauptcharakteren (Kasjory Lovestory, Braham-Rox-Taimi, Evon-Kiel-Canach, Logan-Anise). Lovestory und persönliche Schicksale gut und schön, but what more? Als Ersatz für eine wirkliche Geschichte taugt das nicht, mMn.

In GW2 ist eigentlich sehr viel Geschichte vorhanden, die man für zukünftige LS’s nutzen könnte: z B die immer noch nicht abgeschlossenen Friedensverhandlungen zwischen Charr und Menschen, die Zephyriten als Verbindung zu Cantha, die Geschichte der Blutsteine, was will das Consortium?, wird Arah als Stadt der Götter wieder aufgebaut? … und natürlich die Elder Dragons … um nur Einiges zu nennen.

Wenn man sich etwas für die zweite Staffel wünschen könnte (eh zu spät, da schon fertig geplottet), wäre es genau das, mehr Geschichte, mehr grosser Wurf … Darin eingebettet würden sich die Charaktere dann ganz von selbst entwickeln. :-)

Hallo,

gebe Aurora völlig recht! Die LS wirkte für mich leider etwas zusammengeschustert – wie ein Flickenteppich aus kleinen Dingen mit dem einzigen verbindenden Element Scarlet. Das epische, große Ganze blieb irgendwie auf der Strecke…

Folgende Punkte sind meiner Meinung nach etwas zu kurz gekommen:

- Gut ausgearbeitete Charaktere
Hier hatten wir eher eindimensionale Schablonen, die man in zwei drei Worten umschrieben hat, z.B.
Braham: Typ Haudrauf.
Scarlet: Typ manischer Clown mit Dachschaden (Joker, Harlequin).
Nichts womit man sich identifizieren kann.

- Handlungen die Sinn machen und die Welt beeinflussen
Scarlet überfiel wahllos unterschiedliche Gebiete, ohne klares Ziel, gleichzeitig änderte sich aber nichts, iwie hatte man das Gefühl der status quo bleibt erhalten…

- Dem schließt sich die Einbindung der bereits vorhandenen Lore-Elemente an…
Das Ganze muss glaubhafter und intergrativer werden! Warum intervenieren während Scarlets Invasionen weder die Völker-Armeen wie Schildwächter, Hainhüter etc., noch der Pakt? Ganz zu schweigen davon, dass die Mitglieder der Schicksalsklinge nur irgendwo rumstehen…

- ein roter Faden
Fand es sehr verwirrend dass die einzelnen Invasionen/Allianzen anfangs gar nicht Scarlet zugeordnet wurden. Auch wurde ihre Fähigkeit diese gefährlichen Fraktionen wie Schaufler/Krait an sich zu binden nie erklärt. Immer wieder eingestreute LS-Events wie Basar der Vier Winde, die dann gar nichts mit dem Rest zu tun hatten…

- Vernünftiger Spannungsbogen! Eine Geschichte baut aufeinander auf!!!
Hier hatte man ein sehr episodenhaftes Gefühl, quasi kleine Bruchstücke zu durchleben. Wie ein Film bei dem zwar klar ist es muss Szene A, B und C geben, aber irgendwer hat das Drehbuch verlegt und dadurch gehen die Reihenfolge, welche die eine zunehmende Dramatik, Charakterentwicklung und Steigerung dessen was auf dem Spiel steht rüber bringt, völlig zum Teufel. Tempomäßig ist das Ganze etwa 9 Monate sehr lahm vor sich hingedümpelt, um dann aus dem Nichts heraus zum großen Finale auszuholen… Der Weg ist das Ziel, sprich: eine Geschichte muss BEIM Erzählen interessant sein und nicht erst durch eine (auch noch vorhersehbare) Endauflösung punkten!

Abschließend muss ich sagen, dass mich der erste Teil der LS sehr enttäuscht hat. Es waren einige gute Anlagen da, keine Frage, aber die Umsetzung war eine einzige Katastrophe. Es gibt kaum eine Entschuldigung für die leider gravierenden qualitativen Mängel, die es in Sachen Charakterzeichnung, Gesamthandlung und Glaubwürdigkeit gegeben hat.
Andererseits ist es bestimmt schwer, Ideen und Ansätze so zu implementieren, dass sie auch entsprechend beim Verbraucher ankommen.
Ich hoffe inständig, dass ArenaNet aus dem ersten Teil der LS lernt und ihre Stilmittel verbessert, sowie sich auf das Gesamtbild und die großen Handlungsbögen zu besinnt. Die im Eröffnungspost genannten Ideen bezüglich der Story find ich durchweg gut und bin gespannt, ob wir in Zukunft etwas davon sehen.

Was ist eure Meinung dazu?

Gruß an alle Spieler

Beide Beiträge fassen die Schwächen bereits recht gut zusammen. Es mangelt den Entwicklern zwar nicht an Ideen – die haben durchaus Potential – es hapert an der Ausarbeitung und einer geschickten Umsetzung im Spiel. Immerhin war gegen Ende der LS ein Aufwärtstrend erkennbar, während der Plot wohl nur noch schwer zu retten war und bis zum Ende nicht ohne einen Griff in die Trickkiste auskam, wurde mit den erzählerischen Mitteln bereits deutlich besser gearbeitet. Es bleibt daher Anlass zur Hoffnung, dass die nächste Staffel besser wird.

AuroraW.7149:

Diese grossen Bögen fehlen mir in GW2 / LS1, stattdessen ging es in der LS1 immer mehr um private Geplänkel zwichen den Hauptcharakteren (Kasjory Lovestory, Braham-Rox-Taimi, Evon-Kiel-Canach, Logan-Anise). Lovestory und persönliche Schicksale gut und schön, but what more? Als Ersatz für eine wirkliche Geschichte taugt das nicht, mMn.

Allianzen der mächtigsten Feinde; Völkerwanderungen; technologische Quantensprünge, Biologische Massenvernichtungswaffen; Ley-Linien…

Die LS hatte so viele interessante Elemente (und Superlative), die man hätte ausbauen können. Ich hätte gerne mehr über die feurige Allianz, Ätherklingen oder Krait gelesen.
Über die Orte an denen ich kämpfe; die Generäle, gegen die ich kämpfe.
Ein paar Infos über die beteiligten Armeen, Kulturen oder die gesellschaftlichen Folgen (immerhin wurde ganz Tyria ins Chaos gestürzt) hätten die Geschichte so viel tiefer gemacht.

Warum reden die Charaktere nie über so etwas?
Statt dessen hatte man immer wieder die selben Dialog-Optionen:
Scarlet (“wir wissen so wenig über sie”; “ist sie etwa verrückt?!”) und Kashmeer-Jory (wir sind so ein süßes Liebespaar!"). Ist unsere Heldengruppe wirklich so oberfllächlich?

Ich hoffe, dass die Season 2 dem Weltgeschehen mehr Bedeutung zumisst.
Und den Holzhammer wieder einpackt.

-> Tam: Genau! Wie EPISCH wäre es z. B. gewesen, wenn bei dem finalen Gefecht um Löwenstein die Charr Armeen (Blut, Eisen, Asche) angerückt wären und uns geholfen hätten? Oder wenigsten einige ihrer Warbands, unter der Führung von Rytlocks Stone Band (das hätte mir schon gereicht)? 8-) Ich hätte gerne deren Panzer und anderen waghalsigen Steampunk-Maschinen anrollen sehen, in einer riesigen Staubwolke … 8-) Oder Gefechte in der Luft mit Paktschiffen gegen die Ätherklingen? 8-) Man hat so viele fantastische Momente verpasst … Jetzt dürfen wir nochmal einen Monat warten, bis es endlich los geht. Aber erwarten tue ich mir nicht viel von der zweiten Staffel, leider … im schlimmsten Fall wird es richtig seichtes Kommerz-Gezerge / -Gegrinde … =8-|

träum Das wäre ja der Hammer gewesen… episch, kaum zu überbieten. Wieso eigentlich die ganzen Raumschiffe, Panzer usw, wenn man sie kaum nutzt? Story Arah einmal als Ansatz nehmen und weiterentwickeln ;-)
Oder wie wäre es mit Roboterhorden der Asura, ganze Soldatenkompanien der Menschen im Gleichmarsch oder anlaufende Beserker der Norn? Oder auch nur mehr erfahren über die Vergangenheit der Fraktionen. Die Möglichkeiten sind Unendlich!
Gute Charaktere müssen weiter ausgebaut sein. Was ist ihre Vergangenheit? Wie beeinflussen sie die Welt? Und Bitte keine festgefahrene Beziehungen wie aktuell.
Meine Erwartungen sind hoch angesetzt, vermutlich jedoch viel zu hoch ;-)

Ich glaube ein Problem das mitunter die Ursache für die eher schlechte als rechte Umsetzung verantwortlich ist, ist der Zeitdruck unter dem die Entwickler permanent stehen. LS gut und schön, aber sich zu zwingen alle 4 Wochen neuen “Content” zu bringen kann doch nur darin enden dass man oberflächlich an der ganzen Geschichte arbeitet und der Fokus lediglich darin liegt dass diese neuen Inhalte eben problemlos im Spiel landen ohne ein Meer von Bugs auszulösen (was ja auch nicht immer klappt).

Mal ganz davon ab bin ich auch kein Freund davon als Spieler ebenfalls unter Zeitdruck gesetzt zu werden, nur weil man jeweils nur 4 Wochen Zeit hat um den Inhalt des aktuellen Storyabschnitts mitzubekommen. Nun könnte man ja behaupten 4 Wochen wären mehr als genug, aber ich bin nunmal nicht die Art Spieler die jede Woche mindestens 1-2 Tage am GW2 spielen ist. Hinzu kommt dass ich wenn ich mir mal die Zeit für sowas nehme ja nicht gezwungenermaßen GW2 spiele, es gibt eine Menge anderer Spiele die einen ebenso motivieren gespielt zu werden, sowohl Online- als auch Offlinespiele.

Um mal nicht zusehr vom Thema abzudriften möchte ich abschließend noch erwähnen dass man schon etwas mehr festen Content integrieren könnte. Einige der LS1 Dungeons zB waren durchaus spaßig, sowas hätte man ruhig im Spiel lassen können. Zu behaupten das ginge nicht weil die Zeit ja voranschreitet und da niemand mehr sein dürfte der Story wegen ist quark, immerhin kann ich auch nach wie vor zB Zhaitan im Storymode töten gehen, obwohl der laut Story schon längst tot sein müsste.

AuroraW.7149:

In GW2 ist eigentlich sehr viel Geschichte vorhanden, die man für zukünftige LS’s nutzen könnte…

das betrifft leider sogar schon die persönliche(n) geschichte(n), die sobald man den orden beitritt leider immer flacher werden.

zum beispiel in der orden der gerüchte story

oder was ist mit den Zwergen? Ihr unglaubliches, dramatisches Schicksal gehört IN die Living Story! oder der Sylvari, der nicht vom blassen Baum stammt? (der, glaube ich aber, wird jetzt Thema) oder ganz einfach die Vielfalt unterschiedlichen Motive, Ambivalenzen der einzelnen Völker und Orden, etc…

Dass man das nicht auch irgendwie nutzt kann ich echt nicht verstehen.

Und wenn man es nutzt, dann bitte nicht so plump und schlecht erzählt, dass man das gefühl hat, man guckt/spielt ein schlecht inszeniertes Kindertheater. Ob da mal die Zielgruppe nicht verfehlt wurde?

Meine große Hoffnung ist immer noch, dass irgendein MMO mal einen guten Autor und/oder Regisseur machen läßt (ein David Lynch MMO..Yeah!… )

Aber gut, es muss ja nicht gleich Game of Thrones sein – nur ein kleines bisschen weniger plump und etwas erwachsener wäre auch schön.

Ob es wirklich eine Zielgruppe gibt, die noch mehr Dialoge über KashJory und Braham lesen will? Ich denke immer, das jemand der die ganzen Dialoge liest auch etwas mehr Inhalt erwartet

TTopsecret.3896:

Gute Charaktere müssen weiter ausgebaut sein. Was ist ihre Vergangenheit? Wie beeinflussen sie die Welt? Und Bitte keine festgefahrene Beziehungen wie aktuell.
Meine Erwartungen sind hoch angesetzt, vermutlich jedoch viel zu hoch ;-)

Ich kann mir die fehlende Story eigentlich auch nur mit dem selbstauferlegtem Zwang zur Vertonung erklären. Es kann doch nicht so lange dauern ein paar Dialoge über das Welt abzutippen und einzubauen. Selbst wenn die Pläne relativ kurzfristig sind…