Ich verstehe den Handelsposten nicht

Ich verstehe den Handelsposten nicht

in Spieler helfen Spielern

Posted by: lastmatze.6318

lastmatze.6318

Hey Leute,

ich versuche momentan, den Handelsposten besser zu verstehen, stoße dabei aber auf ganz grundlegende Probleme und Fragen.

Jeder Spieler kann ja prinzipiell einen Gegenstand ins Auktionshaus reinstellen und einen eigenen Preis festlegen, welcher ein bestimmtes Minimum nicht unterschreiten darf.

Beim reinstellen kommen ja 5% plus später (falls es gekauft wird) nochmal 10% Gebühr.

Soweit so gut.

Ebenso kann man ja Gegenstände direkt kaufen. Gegenstand x wird im Handelsposten zu dem Preis y angeboten. Wer legt den Preis für diesen Gegenstand fest?

Zudem gibt es ja Bestellungen, die von einem selbst oder von anderen Spielern aufgegeben werden.

Sagen wir:

Ein Gegenstand ist momentan für 100 Gold drin (s.o., wie ensteht dieser Preis?) und nun möchte Spieler Karl ihn für 85 Gold und gibt diese Bestellung auf.

In welchem Fall kriegt Karl denn seinen Gegenstand für 85 Gold?
Dann, wenn jemand den Gegenstand für 85 Gold anbietet? Was ist mit Preisen darunter, z.B. 84 Gold? Kriegt Karl ihn dann auch?
Warum kriegt z.B. Karl den Zuschlag und nicht ein anderer der das selbe Angebot abgegeben hat?

Zudem gibt es ja immer Stückzahlen, wie z.B. “200” bestellt. Bezieht sich das auf die Einheiten des Gegenstands oder auf die Anzahl der Spieler, welche ihn zu dem Preis bestellt haben?

Ist der Sofort kaufen/Sofort verkaufen Preis immer der höchste/niedrigste Preis für den etwas reingestellt wird?

Kriegt der jenige einen Gegenstand, der am meisten bietet wie bei einer normalen Auktion?

Ich habe bis jetzt immer alles sofort verkauft oder gekauft. Warum kann man manche Gegenstände nicht sofort verkaufen? Eigentlich müssten doch die Einheiten des Spielers als erstes verkauft werden, welcher am günstigsten anbietet oder?

Ich hab das Gefühl ich stehe bei dem Thema enorm auf dem Schlauch und hoffe dass mir jemand das Ganze mal mit eigenen Worten erklären kann.

Danke im Voraus!

Man hat’s nicht leicht, aber leicht hat’s einen.

(Zuletzt bearbeitet am von lastmatze.6318)

Ich verstehe den Handelsposten nicht

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Posted by: Mortiferus.6074

Mortiferus.6074

Bei Sachen, die du im Sofortkauf kaufst, legt immer der, der das Item reinstellt den Preis fest. Im Normalfall versucht man der günstigste zu sein oder wenn man es ganz professionell machen will, informiert man sich vorher auf bestimmten Seiten, wie sich der Preis die letzten Tage entwickelt hat.

Wenn du was per Bestellung aufgibst, legst du selbst den Preis fest und sofern du der höchst bietende bist und jemandem dieser Preis gefällt, kriegst du den Zuschlag. Nachteil hier, du musst warten, bis einer den Gegenstand zu deinem Preis Verkauft.

Rats-Mitglied der Legion des Nebels [LDN]

(Zuletzt bearbeitet am von Mortiferus.6074)

Ich verstehe den Handelsposten nicht

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Posted by: Melbarion.7156

Melbarion.7156

Verkauf:
- Du kannst immer nur dann Sofort verkaufen, wenn ein anderer Spieler eine entsprechende Anzahl dieses Items durch ein Gesuch bestellt hat
- dabei verkaufst Du immer an die am höchsten verfügbaren Gesuche und erst danach an die niedrigeren Gebote, falls Deine Verkaufsmenge die Anzahl der zum höchsten Preis verfügbaren Teile überschreitet
- wenn Du etwas einstellst, legst Du selbst einen Preis fest, der höher als der Sofortverkauf ist und hoffst auf einen besseren Gewinn, kannst dann aber vom nächsten “Anbieter” unterboten werden

Du kaufst etwas:
- dann bekommst Du den günstigsten Artikel angeboten, den zu dem Zeitpunkt jemand anderes als Angebot eingestellt hat. Kaufst Du mehrere Artikel, nimmt der Handelsposten von günstig nach teuer immer von “unten nach oben” weg
- alternativ kannst Du ein Gesuch zu einem Preis eröffnen, der günstiger als die derzeit angebotene Ware ist. Dann wartest Du, bis jemand bereit ist, Dir das Teil zu dem Preis zu überlassen und bekommst es dann erst später, anstatt sofort

Der Handelsposten ist prinzipiell kein Auktionshaus, sondern eher eine Art schwarzes Brett, das alle Gebote und Gesuche auflistet. Ein “Bieten” auf bestimmte Artikel gibt es schlicht und einfach nicht.

Svala Gravsdôttir – Norn – Nekromantin
Codex Aquila [CA]

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Posted by: Silmar Alech.4305

Silmar Alech.4305

Als Erweiterung zu Melbarion:

Der Handelsposten ist kein Auktionshaus. Es finden keine Auktionen statt, wo Leute einander überbieten, bis ein bestimmter Endtermin erreicht ist. Es ist vielmehr eine Börse, ohne jegliche Termine.

Eine Börse funktioniert folgendermaßen:

Für jeden Artikel gibt es 2 Bücher. Ein Buch heißt “Kaufgesuche” und ein Buch heißt “Verkaufsangebote”.

Hat jemand eine Ware übrig und will sie verkaufen, dann trägt er die Ware in das Buch “Verkaufsangebote” ein mit dem Preis, für den er die Ware verkaufen möchte.

Will auf der anderen Seite jemand eine Ware kaufen, dann trägt er dieses Kaufgesuch in das Buch “Kaufgesuche” mit dem gewünschten Preis ein.

Immer wenn einer etwas in eines der beiden Bücher eingetragen hat, läuft ein Skript los, das die Einträge in den beiden Büchern miteinander vergleicht und passende Einträge sucht. Findet sich ein Kaufgesuch mit demselben Betrag wie ein Verkaufsangebot, bietet einer also genau das Gold, das ein anderer verlangt, dann werden die gegenseitig aufgelöst. Der Käufer bekommt die angebotene Ware und der Verkäufer das angebotene Geld, und die beiden Einträge in den beiden Büchern werden gelöscht.

Das ist das grundlegende Prinzip des Handelspostens.

Es gibt dann noch ein paar Verfeinerungen. Man will ja zum einen zum niedrigstmöglichen Preis einkaufen und zum höchstmöglichen Preis verkaufen. Wenn einer 1 Gold verlangt, einer 1.5 Gold und einer 2 Gold, würde ein Käufer natürlich stets den mit 1 Gold nehmen. Der Handelsposten vergleicht also immer nur die höchsten Kaufgesuche mit den niedrigsten Verkaufsangebot, und wenn die passen, führt er das Geschäft aus.

Bietet jemand mehr Gold als das niedrigste Verkaufsangebot, bekommt er das niedrigste Verkaufsangebot und zusätzlich das überschüssige Gold bekommt er zurück. Es wird grundsätzlich immer das niedrigste Verkaufsangebot bedient.

So gesehen gibt es keinen “Preis” einer Ware. Niemand legt einen Preis fest. Sondern es gibt eine Liste von gebotenen oder gesuchten Preisen. Umgangssprachlich bezeichnet man aber das niedrigste Verkaufsangebot oder das höchste Kaufgesuch als den Preis einer Ware. Je nachdem ob man kaufen oder verkaufen will, ist der eine oder der andere Preis relevant.

Es gibt also immer eine Preislücke in den Büchern zwischen dem Gesuch und dem Gebot.

Jetzt kommen die Sofortverkäufer oder Sofortkäufer. Die wollen ihre Geld oder Ware sofort. Sie wollen nicht, dass ihre Einträge im Buch ewig herumliegen, sondern sie wollen das Geschäft sofort.

Der Sofortverkäufer schaut also in das “Kaufgesuche” Buch nach dem höchsten Kaufgesuch und bietet seine Ware für genau soviel an, indem er sein Verkaufsangebot mit genau diesem Betrag aus dem höchsten Kaufgesuch in das Verkaufsangebot Buch schreibt. Der Handelsposten findet sofort die beiden passenden Einträge in den beiden Büchern und löst sie sofort auf. Dann entfernt er die beiden Einträge.

Dabei sieht man, dass jetzt das höchste Kaufgesuch weg ist und das nächstniedrigere Kaufgesuch ist jetzt das höchste. Man kann das so interpretieren, dass der Preis gesunken ist, denn jetzt wird im Kaufgesuche Buch für diese Ware weniger geboten.

Kommt der nächste Sofortverkäufer und will für diesen niedrigeren Preis verkaufen, wird auch dieser Eintrag bedient. Damit sinkt der Preis erneut. So werden also auch Einträge im Buch bedient, die da erstmal nur herumliegen, und so kann es lohnenswert sein, weniger zu bieten als aktuell verlangt wird.

Genau so, nur anders herum, ist das mit den Sofortkäufen.

Wenn genauso viele Leute kaufen wie verkaufen, dann bleibt das Niveau der Angebote und Gesuche gleich. Wenn jedoch mehr Sofortverkäufer (Angebot) ihren Kram loswerden wollen als Sofortkäufer (Nachfrage), dann sinkt der Preis nach obiger Mechanik. Das is der Markt. Angebot größer als Nachfrage: Preis sinkt. Wobei, wie gesagt, der Preis immer das jeweils höchste Kaufgesuch oder das niedrigste Verkaufsangebot ist.

Die Gebühren sind unabhängig von dieser Mechanik. Die sind willkürlich vom Programmierer des Handelspostens festgelegt. Wann immer du einen Gegenstand anbietest, d.h. ins “Verkaufsangebote” Buch schreibst, wird dir 5% von dem Betrag, den du ins Buch schreibst, aus deiner Geldbörse entnommen. Du bezahlst sozusagen den Eintrag mit 5% des Goldes, den du haben willst.

Und wenn das Geschäft gemacht wird, d.h. jemand hat ein entsprechendes Kaufgesuch mit dem gewünschen Betrag abgegeben, dann wird dir nicht der volle Betrag gutgeschrieben, sondern nur 90% davon. Das ist auch fest einprogrammiert.

Wenn du also einen Gegenstand für 100 Gold anbietest, zahlst du direkt 5% davon als Gebühr, also 5 Gold. Kommt das Geschäft zustande, erhälst du 90% von 100 Gold, also 90 Gold. Du hast also am Ende 90 Gold plus gemacht und 5 Gold gezahlt. Sind 90 Gold -5 Gold =85 Gold. Über die gesamte Transaktion gesehen hast du also nur 85% des Nennwerts der Transaktion in deiner Geldbörse erhalten. Oder anders gesehen, 15% des Wertes der Transaktion sind verschwunden.

Wir gehen über Drachenleichen [WGD] nehmen jederzeit gerne neue freundliche Mitglieder auf!

(Zuletzt bearbeitet am von Silmar Alech.4305)

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Posted by: Silmar Alech.4305

Silmar Alech.4305

Nach der langen Erklärung des Konzepts kann man deine Fragen beantworten.

Ein Gegenstand ist momentan für 100 Gold drin (s.o., wie ensteht dieser Preis?) und nun möchte Spieler Karl ihn für 85 Gold und gibt diese Bestellung auf.

In welchem Fall kriegt Karl denn seinen Gegenstand für 85 Gold?

Der Preis von 100 Gold ist entstanden, als jemand ein Verkaufsangebot für 100 Gold für diesen Gegenstand ins Verkaufsangebote-Buch eingetragen hat und niemand anderes hat bislang einen Eintrag mit weniger hinzugefügt.

Karl trägt seine 85 Gold ins Kaufgesuche Buch ein.

Er erhält sein Gold, wenn jemand ein Verkaufsangebot für 85 Gold ins Verkaufsangebote-Buch einträgt. Bislang ist da noch nichts, das niedrigste ist 100, und das passt noch nicht.
Bietet jemand den Gegenstand für 84 Gold an, dann erhält Karl den Gegenstand für 85, und der Verkäufer erhält 85 minus 10%. Der Handelsposten läßt es nicht zu, dass man weniger verlangt als aktuell schon als Angebot verfügbar ist. Er tut so, als ob das Verkaufsangebot 85 wäre.

Was die Reihenfolge angeht: es werden nur gleiche Angebote/Gesuche aufgelöst. Bei mehreren Leuten bekommt der den Zuschlag, der als erster das passende Gebot/Gesuch gestellt hat.

Zudem gibt es ja immer Stückzahlen, wie z.B. “200” bestellt. Bezieht sich das auf die Einheiten des Gegenstands oder auf die Anzahl der Spieler, welche ihn zu dem Preis bestellt haben?

Es bezieht sich immer auf die Anzahl der Gegenstände, nie auf die Anzahl der Spieler. Du erfährst nie, wieviele Spieler Angebote im Handelsposten stehen haben.

Ist der Sofort kaufen/Sofort verkaufen Preis immer der höchste/niedrigste Preis für den etwas reingestellt wird?

Ja.

Kriegt der jenige einen Gegenstand, der am meisten bietet wie bei einer normalen Auktion?

Nein. Man kann nicht “am meisten” bieten, sondern immer nur exakt. Da es keinen Termin gibt, wird das Geschäft in dem Moment gemacht, in dem exakt der Preis geboten wird, der verlangt wird.

Ich habe bis jetzt immer alles sofort verkauft oder gekauft. Warum kann man manche Gegenstände nicht sofort verkaufen? Eigentlich müssten doch die Einheiten des Spielers als erstes verkauft werden, welcher am günstigsten anbietet oder?

Es gibt für nahezu sämtliche Gegenstände einen Mindestpreis. Der ist willkürlich vom Programmierer festgelegt worden. Die seltenen Sigille z.B. haben sowas wie 1.50 als Mindestpreis. Der Handelsposten forciert diesen Mindestpreis, und weniger kann man nicht bieten. Deshalb sammeln sich bei manchen nicht nachgefragten Sachen hunderte und tausende von Gegenständen auf dem Mindestpreis. Wenn die keiner wegkauft, dann bleiben die liegen und häufen sich.

Wir gehen über Drachenleichen [WGD] nehmen jederzeit gerne neue freundliche Mitglieder auf!

Ich verstehe den Handelsposten nicht

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Posted by: lastmatze.6318

lastmatze.6318

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung Silmar und natürlich auch an Mortiferus und Melbarion! Jetzt hab ich’s gecheckt!

Man hat’s nicht leicht, aber leicht hat’s einen.

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Posted by: Stalkingwolf.6035

Stalkingwolf.6035

Ich habe dazu auch einmal eine Frage.

Wie lange bleiben die eingestellten Waren im Handelsposten?
Gibt es dort eine Frist oder bleiben die unendlich lang drin?

Wenn ich es abbreche ist die Einstellgebühr vermutlich futsch oder?

He who fights with monsters might take care lest he thereby become a monster

Ich verstehe den Handelsposten nicht

in Spieler helfen Spielern

Posted by: Rima.5314

Rima.5314

Unendlich lang.
Und ja, beim Abbrechen ist die Einstellgebuehr futsch.