Tach,
ich selbst bin ein aktiver tPvPler auf gehobenem Niveau und betrachte das aktuelle Metagame relativ skeptisch.
Jedes einigermaßen ernstzunehmende Team spielt mit mindestens zwei Pointdefendern (Bunkerspecs) die ausschließlich dafür da sind, um dem eigenen Team mehr Zeit und Punktkontrolle zu geben. Das geht teilweise soweit, dass auf Karten wie Legacy of the Foefire / Vermächtnis des Feindfeuers zwei Pointdefender in der Mitte sind und einer, sollten der andere mal sterben, lange genug überlebt, bis der erste wieder da ist.
Ich selbst spiele gezwungenermaßen Bunkerguardian in meinem Team und kann daher aus erster Hand berichten, wie stark dieser ist. Man überlebt gegen eine Überzahl von guten Spielern unverhältnismäßig lang, was das Spiel für mich sehr statisch wirken lässt.
Aber genug von der Erklärung der Problematik, die jeder Spieler kennt und kommen wir zu einer möglichen Lösung.
Natürlich wäre eine mögliche Lösung das (weitere) nerfen der Bunkerspecs, das aufteilen von Skills in PvE und PvP, aber in meinen Augen gibt es eine einfachere (bessere?) Lösung um in das Metagame im wahrsten Sinne des Wortes Bewegung hinein zu bekommen.
Wie oben erklärt liegt die Stärke der Bunkerspecs darin, dass sie gegen andere Spieler auch in Unterzahl sehr lang überleben können. Dies wäre allerdings vollkommen uninteressant, wenn sie durch ihre Anwesenheit nicht komplett verhindern würden, dass ein Punkt eingenommen werden kann.
Meine Lösungsidee liegt also auf der Hand:
Ein Punkt sollte von dem Team eingenommen werden, dass mehr Spieler auf dem Punkt hat.
Aktuell ist es so, dass ein Punkt von einem Team eingenommen wird, wenn es die einzige “Partei” auf dem Punkt ist. Es dauert 4 Sekunden um einen gegnerischen Punkt zu neutralisiern und weitere 10 Sekunden um den Punkt einzunehmen.
Wenn dieses System dahingehend geändert werden würde, dass ein Punkt auch eingenommen wird, wenn der Punkt in Unterzahl verteidigt wird, dann würden die Bunkerspecs sehr viel ihrer Stärke einbüßen, aber nicht komplett ihre Bedeutung verlieren.
Die Neutralisations- und Eroberungszeiten sollten allerdings in meinen Augen, um überhaupt schnell genug reagieren zu können etwas angepasst werden. Nur um meine Vorstellung, wie diese Anpassung aussehen könnte aufzuzeigen hier meine Vorschläge. Ganz genaue Zeiten müssten vermutlich getestet werden, aber die Richtung sollte klar sein.
Nicht verteidigter Punkt: 5 Sekunden zur Neutralisierung, weitere 10 Sekunden zur Eroberung (ähnlich wie bisher)
Verteidigter Punkt, 1 Spieler Überzahl(z. B. 3vs2): 10 Sekunden zur Neutralisierung, 20 Sekunden zur Eroberung
Verteidigter Punkt, 2 Spieler Überzahl (z.B. 4vs2): 5 Sekunden zur Neutralisierung, 15 Sekunden zur Eroberung
Von einer weiteren Steigerung würde ich absehen.
Durch diese Änderung würden die Teams gezwungen auf Incs schnell zu reagieren und diese möglichst frühzeitig und präzise anzusagen.
Es würde nicht mehr Situationen geben, wo in der Mitte für 20-30 Sekunden (wenn das reicht) 1vs3 gekämpft werden muss um den Bunker zu downen/töten bevor man den Punkt zu neutralisieren beginnt.
Der Fokus von Specs würde vermutlich Richtung zu balancierten Lineups gehen, da ein Ziel ist, die Gegner zu töten und dabei möglichst nicht zu sterben. Glasscanon- und Bunkerspecs würden etwas an ihrer Bedeutung verlieren, sie sind allerdings weiterhin spielbar im richtigen Lineup.
Und zu guter Letzt würde das Spiel interessanter zu beobachten sein. Es wird mehr gekämpft und es gibt mehr Bewegung auf der Karte. Ganz neue Taktikten können entwickelt werden, die ich hier gar nicht alle auflisten kann und will.
Was meint ihr zu dieser Idee? Würdet ihr meiner Ansicht zustimmen oder macht es “das Ganze” nur noch schlimmer?
Gruß
LeGi