Hallo,
habe in den letzten Jahren einige Online Spiele gespielt, zum größten Teil kostenlose zum herunterladen mit Cashshop, und keines dieser Spiele hat mich schon nach kurzer Zeit so gelangweilt wie Guild Wars2. Meine Erwartungen an Guild Wars2 waren vielleicht etwas hoch…., aber ich hätte nicht gedacht, dass ich so enttäuscht sein werde.
Die Gründe:
Schon am Anfang hat es mich sehr irritiert, dass überall, in meinen Augen völlig hektisch und viel zu viele, Events aufploppen, die Zeit rauben, aber nur wenig bringen. Das Kupfer/Silber und die Punkte sind es meistens garnicht wert und die Events laufen viel zu hektisch ab.
Meinen Char, eine Waldläuferin der mittlerweile 80sten Stufe, kam mir von Anfang bis jetzt eher vor wie ein Charakter aus einem Egoshooter, nicht aber wie eine Jägerin wie ich sie einst aus Online-Spielen kenne. Dafür ist die Anzahl der Skills die man zur Verfügung hat einfach zu wenig und der Kampf viel zu eintönig.
Das Aussehen meines Charakters fand ich von Anfang bis jetzt beinahe gleichbleibend und langweilig.
Gerade in den 70-80 Gebieten, ballert man sich schwerlich durch die Zombiemenge, um schließlich von den neurespawnten hinterrücks umgehaun zu werden. Die Gegner sind zum Teil zuviele, zu schwer und respawnen viel zu schnell.
Hinzu kommt, dass ich das Gefühl habe, nur zu Aussichtspunkt / Sehenswürdigkeit/ Portpunkt etc zu rennen, mich durch Gegner zu metzeln um zu diesen Orten zu gelangen, ohne Zeit zu haben, mich auf das Wesentliche, nämlich dem Rollenspiel, zu konzentrieren. Das Aufsuchen von Sehenswürdigkeiten und das erklimmen zu Aussichtspunkten fand ich am Anfang ganz witzig, doch jetzt nervt es einfach nur noch, sodass ich es irgendwann einfach sein ließ. Doch ab dann hatte ich das Gefühl, mich nur noch völlig sinnfrei durch die Gegend zu schnetzeln.
Die Quests die es gibt, sind sehr eintönig und machen mir gar keinen Spaß. Da hat mir das 20x Blümchen sammeln in einer World of Warcraft Welt mehr Spaß gemacht…Woran das genau liegt weiß ich nicht genau, aber vielleicht liegt es an der Hektik in Guild Wars2 und in meinen Augen Zusammenlosigkeit der Quests. Sie wiederholen sich in ihrer Art auch im übertriebenen Maße.
Die Storyquests sind meist sehr schwierig und damit frustrierend (zumindest im späteren Verlauf).
Doch noch frustrierender war es für mich irgendwann, als ich feststellen musste, dass mein Char nur noch ein Halblanger in dieser Geschichte ist der halt mal so helfen muss, währendessen sich eine männliche Blume in den Vordergrund drückt.
Ich fühle mich in der Guild Wars2 Welt eingesperrt. Durch die Portale durch die man muss, wenn man ein neues Gebiet betreten möchte, ist das schöne Gefühl einer offenen Welt völlig versaut.
Die Karten an sich sind zwar groß und auch schön, doch kann man die Welt nur dann bewundern und genießen, wenn man eine gute Grafikkarte hat. Hat man eine mittelmäßige bis schlechte, ist sogar World of Warcraft schöner anzusehen.
Ich hörte (konnte es aber noch nicht selbst feststellen, da ich noch nicht farmte) das eine Art “Farmstop” eingeführt werden soll. Wie es es verstanden habe sollen die Drops damit etwas eingeschränkt werden, wenn man lange in einem Gebiet farmt. Ich frage mich, was das soll….
Andererseits: Gerade in den 80er Gebieten ist man oft froh, lebendig aus der Gegnermenge zu humpeln. Stelle mir das farmen in solchen Gebieten also recht schwierig vor….
Das Aussehen von Equipt finde ich in diesem Spiel nicht schön. Nur wenige Waffen und Rüstungen sind ihrer Rarität im optischen wert.
Ganz zu schweigen von dem Schaden, welche die Waffen machen. Die letzten 2 Raritätsstufen sind von ihrem Schaden ja ziemlich oder ganzlich gleich, doch auf die letzt 3te Waffe macht nicht sehr viel weniger Schaden. Man ist also kaum motiviert sich gute Waffen (oder generell equipt) zu erfarmen.
Für mich sogar beinahe schon einer der Hauptpunkte, warum es mich langweilt: Der Mangel der Motivation und Erfolgserlebnisse. Es interessiert mich kaum, alle Berufe auf 400 zu haben, für was denn auch? Was bringt mir das erkunden der ganzen Welt, wenn mich das herumgespringe auf Klippen eher nervt als erfreut und warum sich auf die Suche nach Events machen, wenn diese kaum etwas bringen? Was bringt es überhaupt, alle Sehenswürdigkeiten und Aussichtpunkte etc gefunden zu haben? Nur die Truhen? Diese erhalten Dinge, die ich zu 99% nicht gebrauchen kann.
Die Maximalstufe habe ich im übrigen sehr schnell erreicht. Und das, obwohl ich nur maximal 2-3 Std am Tag, manchmal auch mehrere Tage hintereinander garnicht, spielen kann. Das ging mir zu schnell und hat mich auch demotiviert, weil das erreichen der Maximalstufe damit kein Erfolgserlebnis gab.
Ich hatte gedacht, dass Guild Wars2 eine schöne offene Welt ist, in der man durch sein Handeln Einfluss auf die Welt hat. Doch spüre ich davon rein garnichts. Stattdessen fühle ich mich wie ein Soldat aus einem Egoshooter, der umher rennt um rote Dreiecke und blaue Vierecke zu erreichen, währendessen er Zombiemengen vom Bildschirm ballert.
Ich hoffe, dass sich vielleicht noch einiges ändert. Noch ist das Spiel ja jung. Vom Ansatz her ist das Spiel gut, doch für die Meisten, die schon Erfahrungen mit anderen Online Spielen gemacht haben, wird Guild Wars 2 eher eine Enttäuschung bleiben.