Posts von Tristar.2687 anzeigen:
Wenn ich über GW2 diskutiere, höre ich öfters den Ausdruck “Kompromiss” aus GW1 und anderen MMO’s (WoW als prominentestes Beispiel)
Dabei muss man schätze ich zwischen einem schlechten und einem guten Kompromiss unterscheiden. Man kündigt ursprünglich einen Nachfolger eines Spiels an, der dann mal so gar nichts, bis auf seinen Namen, mit dem Vorgänger zu tun hat. Diesem Vorgehen kann ich keinen Kompromiss entnehmen.
Man verkauft weit mehr als 3 Millionen Spiele des ersten Teils, da kann man in meinen Augen kaum von einem Nischeprodukt sprechen. Es existieren Probleme im Spiel, die nerven schlicht jeden. Die Gruppensuche ist so ein Beispiel: Wie lange gibt es das Problem des nicht einladen könnens. Eine elementare Spielfunktion, die nicht zuverlässig bedienbar ist. Grauenvoll.
Man entwickelte ein Open-World-Spiel, um in beliebten Gebieten doch wieder in “Überläufen” bzw. verschiedenen Distriken zu landen, weil man es programmiertechnisch anscheinend nicht auf die Reihe bekommen hat, einen stabilen Source-Code zu schreiben. Ziel des Open-World-Gedankens vollkommen verfehlt. Teilweise noch eine größere Separierung wurde dadurch nur in die Köpfe der Spieler gebrannt.
Die Gildenfunktion ist ein Witz. Eine Freundesliste erfüllt nach über 1 Jahr noch immer den gleichen Zweck. Es gibt keine Bündnisse, man zergt sich in 500-Mann-Gilden durch die Weltgeschichte (Stichwort Gildenmissionen) und ist darauf angewiesen in mehreren Gilden gleichzeitig zu sein, um vernünftig spielen zu können. Inwiefern ist das ein Kompromiss? Es gibt kein Housing (was versprochen wurde), es gibt keine Capes, keine Gildenmitteilung, kein gar nichts. Die Banner sollen für all dieses fehlenden Content entschuldigen?
Jetzt kommen einige wieder mit: Dies und das hat Anet aber gesagt. Ja haben sie auch gesagt, dass dieses Spiel ein reines Buttonsmashing- und Rollfest wird? Traits und Co. sind Augenwischerei, maximaler Damage-Output und möglichst viel Selfheal sind der goldene Lösungsweg. Bei allen Spielinhalten. Das ist nicht kreativ, das ist nicht traitlastig, das ist langweilig, festgefahren und gear-abhängig. Und mit der neuen Itemspirale fährt man sich noch viel weiter fest in diesem Irrweg, der den meisten (zumindest meinen Mitspielern und mir) einfach keinen dauerhaften Spielspaß bringt.
Die Dungeons sind langweilig. Hat man einen gesehen, kennt man sie alle.
Das WvW hat kaum bis keinen Einfluss aufs PvE. In GW1 konnte man bestimmte Gebiete nicht betreten, wenn man nicht die Gunst besaß, oder Luxon oder Kurzick mehr BK etc. gewonnen haben. Hier? Fehlanzeige.
Man hatte Dinge wie das Perfekte Wiederverwertungskit. Was würde ich hier darum geben meine teuren Runen aus Rüstungen herausholen zu können. Flexibilität? Fehlanzeige. Weder die Traitänderung, der Rüstungswechsel oder die Umskillung sind ohne großen Aufwand möglich. Kompromiss? Sehe keinen.
Gängelung bei der Lagerkapazität. Fehlende Anpassbarkeit des Interfaces. Miese Performance auf AMD-Prozessoren. Ein Ende der Story, welches man nur als schlechten Scherz oder Ironie für die unglaublich fesselnde Lore des Universums interpretieren kann. Ab Lvl 80 lässt sich noch immer so gut wie nichts machen. Größere Dungeons wie der Riss, Elite-Missionen oder herausfordenderer Content, der über ein wenig Hüpfen, sich alle mal auf eine Plattform stellen und Dmg-Burst hinausgeht? Neue, erspielenswerte Skins, die auch handelbar sind? Ein PVP, was seinen Namen überhaupt verdient? Als ehemaliger GvG-Vielspieler ist es eine Schande, was aus dem absolut einmaligen PVP des Vorgängers gemacht wurde. Das ist gar nichts. 0. Weder Kompromiss, noch akzeptabel. Maximal beleidigend für jeden Fan höchstens.
Ich könnte noch länger so weiter machen, dazu fehlt aber einfach die Motivation. Wenn es ein Kompromiss ist oder werden sollte, dann ist es aktuell ein sehr sehr schlechter.