Ich sehe das so: Arenanet verkauft für teuer Geld Schlüssel und bewirbt, daß in den Truhen, die sie aufschließen, zur Zeit tolle neue Event-Gegenstände drinnen sein könnten. Nun geben Spieler 50, 100, 150 Euro für Schlüssel aus, öffnen damit 100, 200 Truhen aber es sind keine einzigen von diesen beworbenen Gegenständen drin! Wie man es in der echten Wirtschaft nennt, wenn man Dinge verkauft, aber die gelieferten Dinge nicht das sind was beworben wird, sollte bekannt sein.
Jetzt wird versucht im Nachhinein ein bißchen was davon zu reparieren, wobei ein Großteil der Spieler die vorher erhaltenen Gegenstände (die Tränke) in ihrer Enttäuschung möglicherweise längst durchgebracht haben. In Begeisterungsstürme läßt mich das jetzt nicht ausbrechen.
Das ganze Zufallssystem stinkt. Ich gebe keinen müden Cent und kein müdes Kupfer für die ganzen Zufallsspielmechaniken aus, denn ich spiele aus Prinzip keine Glücksspiele für echtes Geld.
Hätte ich Kinder, müßte ich spätestens jetzt meinen Kindern Guild Wars 2 verbieten – wegen dieser Glücksspielfunktionalität. Ich könnte nie kontrollieren, ob sie sich nicht doch irgendwie an der Tankstelle prepaid Kreditkarten für den Online-Shop besorgen und sich ihr ganzes Taschengeld für Schwarzlöwenschlüssel leersaugen oder für Gold, um die mystische Schmiede mit gelben Gegenständen füttern zu können, um vielleicht nach dem 5000. Teil irgendwas aus der Reihe rauszubekommen.
Ich finde das ganze sehr enttäuschend.
Arenanet macht sich die Sache zu einfach, rare Gegenstände unter die Spielerschaft zu verteilen. In statistischer Hinsicht ist alles ok: Bei 1 Mio Spieler möchte man durchschnittlich 1000 rare Gegenstände verteilen, also macht man die droprate 1 Promille pro Spieler. Wenn man hinterher nachkontrolliert und die Gegenstände zählt, dann stimmt rein statistisch gesehen auch alles.
Daß man dann damit aber 999 enttäuschte und nur 1 zufriedenen Spieler hat, und daß oft jemand eine rare Sache erhält, der sie eigentlich gar nicht möchte, berücksichtigt dieses System nicht. Auch nicht, daß die Spieler die Wahrscheinlichkeiten manipulieren können, so daß in Wirklichkeit weniger Spieler mehr Gegenstände erreichen. Nagelt mich nicht auf die Zahlen fest, selbst bei 10000 Gegenständen auf 1 Mio Spieler gibts noch auf 1 zufriedenen 99 enttäuschte Spieler.