Hallo zusammen,
ich möchte direkt am Anfang darauf hinweisen, dass mein Beitrag hier mehr als Denkanstoß gedacht ist. Ich habe nicht die Absicht, Unmut zu sähen. Aber um die Frage im Titel aufzugreifen. Ja, ich finde es geht einiges schief mit den Raids. Und es liegt nicht an Arenanet. Mir ist klar, dass ich dieses Thema nur mit einer subjektiven Sichtweise behandeln kann. Aber ich sehe einen großen Fehler von Seiten der Guild Wars 2 Community. Ich versuche, dies zu erklären.
Raids sind – das steht außer Frage – ein Bereich, den man als “Endcontent” bezeichnen kann, ausgelegt für 10 Spieler. Die Fraktale in den hohen Stufen gehören auch dazu. Aber wo liegt nun der Fehler? In den letzten Monaten beobachte ich (ganz subjektiv, darauf möchte ich noch einmal hinweisen), wie sich der Gedanke verbreitet, man muss sämtliche Dinge im Spiel möglichst schnell erledigen. Das führt natürlich bei den Raids zur Bildung von Eliten-Gruppen. Jeder, der die Anforderungen schafft (fiktiv den Talwächter in 2 Minuten schaffen), darf mit. Alle anderen fliegen raus. Doch wohin führt das in letzter Konsequenz? Es gibt die Profigruppen, die innerhalb von kurzer Zeit durch die drei Raid-Flügel hetzen, weil es ja eine wöchentliche Aufgabe ist, die zu erledigen ist. Sicher macht es auch Spaß, wenn man sich in solchen Gruppen dieser Herausforderung stellt. Aber was ist mit dem Rest der Spieler, die nicht das Glück haben, ein solches Mitglied zu sein? Für sie bleiben nur schwer zu organisierende zusammengewürfelte Gruppen, bei denen man oft mit Niederlagen konfrontiert ist. Und das ist frustrierend.
Ich habe lange Zeit versucht, zu einer Stammgruppe zu stoßen. Aber ich wurde nie berücksichtigt, da mit die Menge an legendären Einsichten fehlten. An dieser Stelle möchte ich direkt anzweifeln, dass die Menge eine wirkliche Aussagekraft über die tatsächliche Spielweise eines Spielers hat, zumal es einfach ist, einen entsprechend frisierten Chatcode zu benutzen. Was heißt es schon, dass ich “nur” 30 legendäre Einsichten habe? Es bedeutet lediglich, dass ich nur 30 Raids tatsächlich geschafft habe. Aber was sagt es über mein spielerisches Können aus? Sehr wenig. Man kann daran nicht sehen, wie ich spiele, wie vertraut ich mit den Mechaniken aus den Raids bin.
Ich würde sehr gerne mehr über die Raids lernen, erfahren, wie man die Endbosse angehen kann. Welche Klassen sind wichtig? Ich bin gewiss nicht auf den Kopf gefallen. Aber wie kann ich besser werden, wenn niemand da ist, es mir zu erklären oder zu zeigen? Es kann nicht sein, dass Leute wie ich entweder auf die Raids verzichten müssen, da die nötigen “Erfahrungen” (sprich Einsichten) fehlen. Oder aber man kauft sich für einiges Gold in Gruppen ein, um einmal mit durchgezogen zu werden beziehungsweise den einen oder anderen Erfolg im Raid zu machen. Beides löst jedoch nicht das Problem. Es sollte eine andere Option geben, die es mir ermöglicht, auch irgendwann einmal eine legendäre Rüstung mein Eigen zu nennen. Ich bin sicherlich kein perfekter Raidspieler. Aber ich habe den Anspruch, besser zu werden. Daher meine Frage an die Community: Wie soll das gehen, wenn die guten erfahrenen Spieler nur in ihren Stammgruppen bleiben?
Ihr könnt natürlich sagen, dass es die Raid-Lern-Gilde [RLG] gibt. Aber auch dort hat sich das Denken in Eliten verbreitet. Die Gildenleitung ist – zumindest waren das meine Erfahrungen dort – auch nur in Stammgruppen unterwegs. Die einfachen Mitglieder haben nichts davon. So kann es nicht funktionieren. Ich gebe allerdings zu, dass ich auch keine Lösung parat habe, die sich auch durchsetzen könnte. Es ist nur bedauerlich, dass man sich so die Chance nimmt, Neues auszuprobieren, neue Leute kennenzulernen. Aber macht das nicht ein MMO aus?