Ja, so ist das halt mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Beschwerst du dich auch bei der Lottogesellschaft, dass du noch nie einen Sechser hattest?
Dass du einen Haufen Gegenstände in der mystischen Kloschüssel verloren hast ist zwar schade für dich, aber die Bank gewinnt halt immer. Vorallem dann, wenn du nicht so viel Gold hast, dass du es zum Fenster rauswerfen kannst, solltest du vielleicht nicht an der mystischen Schmiede zocken.
Ich muss hier leider mal verlauten, dass diese Aussagen immer und wieder Tatsachenverdrehung allerhöchsten Maße sind und zur eigentlichen Diskussion nur minimal, wenn nicht sogar eher negativ behaftet, beitragen.
Das Lootsystem an sich in GW2 hat zwar etwas mit Wahrscheinlichkeitsrechnung zu tun, aber mit Lotto soviel wie die USA mit Weltfrieden.
Ich finde diese arroganten Aussagen eh völlig Fehl am Platz und gleichzusetzen mit “dann Spiel doch WOW”, “dann hau GW2 doch von der Platte” und “was heulst du eigentlich bei nem fast kostenlosen Spiel rum”.
@Mortiferus:
Ich gebe dir mit deiner Aussage völlig Recht. Ein wirkliches Grind-Spiel, so wie man es bei anderen Spielen kennt, ist es charakteristisch nicht.
Will man jedoch Rüstung, Schmuck und Waffen auf höchstem Niveau haben, wird man auch hier schnell merken, dass dies dann doch sofort widerlegbar ist.
Denn hier ist GW2 genau wie jedes andere MMO von Grund auf Grind.
Die Frage ist hier, ob das überhaupt stört?! Mich persönlich stört das zum Beispiel weniger, wenn der “Grind” gut verpackt ist. Für mich persönlich heist die Verpackung zum Beispiel Verliese und Silberwüste. Da habe ich kein Problem mehr als öfters meinen Dienst zu vollbringen und meine Taschen mir vollzuhauen.
Jedoch ergibt sich mir ein großes Problem, was der Threadstarter ja im Grunde wirklich gut anspricht. Und zwar ist und bleibt es die Lootverteilung von GW2.
Ich möchte gar nicht auf die Loottabellen, MF oder Pre-Drops eingehen, sondern ich möchte einmal auf das psychologische Grundverständnis des Loots in GW2 hinweisen.
Ich persönlich glaube nämlich, dass genau hier A-NET zu unüberlegt ran geht und für viele Spieler ein Frustfaktor entstanden ist.
An sich ist ja Loot nix anderes als eine Belohnung dafür, dass wir Mobs getötet haben, ein Event erfolgreich abgeschlossen oder eben irgendeine schwerere Aufgabe gelöst haben. Die Belohnung an sich soll ja auch folglich als Motivation dienen, solche Aufgaben, Events und Mobs wieder und wieder zu überwinden.
So weit so gut. Nur wie ist es inzwischen für viele in GW2? Wenn ihr ehrlich seid, wisst ihr wie die Stimmung in Bezug darauf bei der Community ist. “Ungerechte Verteilung” hört man oft als Grundtenor.
Ich würde es eher “unverhältmäßig” nennen.
So bekommt man bei einem Durchgang in der Silberwüste massig an blauen und grünen Zeugs, was meist nichtmal beim Zerlegen für Materialen vom Nutzen ist (gerade für 80er Charaktere sind an sich fast nur noch T6 Materialen von Wertigkeit, wenn wir mal von den Leinenreste-Karma-Grind absehen) und wie die menschliche Psychologie nun mal so ist, empfindet man die anfänglich tolle Masse irgendwann als extrem lästig. Und lästig bedeutet negativ, negativ bedeutet Unlust und Unlust bedeutet, man widmet sich anderen Dingen.
Anderes Beispiel ist unser netter Herr Teq. Hier sehe ich nicht das Lootproblem in oft angesprochenen Hort oder aufgestiegenen Waffenkisten und deren Häufigkeit des Droppens, sondern hier die unverhältnismäßige Verteilung der einzelnen Spielerdrops.
So ist der Löffel nach dem 100ersten Mal inzwischen zum absoluten Lachobjekt geworden (man bedenke, dass die Spielerpsyche irgendwann auch hier Frust bekommt, wenn der 101 Löffel droppt, aber sonst nichts brauchbares), und bei anderen wenigen Spielern, tritt das Problem auf, dass sie mit dem 6ten Hort und der 12ten aufgestiegenen Kiste nichts mehr anzufangen wissen.
Hier tritt für mich auch nicht mehr die Frage von Lotto oder Wahrscheinlichkeitsrechnung auf, sondern die Frage, ob es eben einfach “unverhältnismäßig” ist. Und hier würde ich ohne zu zögern JA sagen.
Wenn ich ein Beispiel anführen darf aus unserer Gilde.
Wir organisieren und spielen jeden Tag Teq und bestimmte Verliese und wir erleben immer wieder hautnah besagtes Thema. Hier haben 2 gegenüber 30-40 Leuten nicht das Glück des Tüchtigen, sondern ein “unverhältnismäßiges Glück”. In unserer Gilde geht es auch nicht um Neid oder “Rumgeheule”, sondern um das “psychologische” Belohnungssystem. Denn jeder hat seinen Anteil gleichermaßen an Verlies oder Event getan und wenn hier jeder einmal etwas besonderes droppt, dann würde sich jeder freuen, wäre motiviert und es gäbe die Diskussion gar nicht. Und bei uns ist die Freude, wenn jemand etwas tolles bekommt immer groß.
Wenn jedoch bei 40 Spielern 38 davon mehr als selten bis gar keinen besonderen Loot bekommen und 2 Spieler übermäßig viel bekommen (und hier geht es nicht um ein bissl mehr Glück, sondern für jeden ersichtlich im exorbitanten Bereich, sodass selbst die Spieler sich unbehaglich fühlen, die es droppen), dann entsteht eine Situation, die für beide Seiten nicht besonders motivierend ist.
Und hier zählt auch nicht die Aussage von Ramon und den offiziellen Konsorten, die von einigen “Ausbrüchen der Lootverteilung nach oben und unten” reden, hier bemerkt man einen wirklichen ersichtlichen belegbaren und beschreibbaren Unterschied der Belohnungen über einen großen Zeitraum hinweg bei fast gleichen Spielvorraussetzungen.
Manch einer sagt in seinem profilierenden egozentrischen Denken “ist doch geil”…aber Gott sei Dank ist unsere Gilde ein Haufen, der in der Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit lebt und auch darüber ehrlich redet.
Somit stellen wir oft fest, dass hier natürlich auch das Frustpotenzial steigt und bestimmte Spieler sich von Verliesen und Events abwenden, weil sie die Notwenigkeit oder eben die Lust/ Motivation überhaupt nicht mehr sehen, wo wir aber natürlich die “Gefahr” sehen, dass sie sich vom Spiel komplett abwenden werden.
Andererseits wenden sich in dem Zusammenhang auch die Lootglücklichen von den besagten Sachen ab, da sie das Event ohne ihre Gildenmitglieder auch nicht bewältigen möchten oder können.
Ich finde es vor allem “gefährlich”, weil hier eben nicht das Glück des Tüchtigen einsetzt und nicht derjenige belohnt wird, der auch am “besten” spielt oder am meisten spielerisch “investiert” hat, sondern bestimmte Spieler eben “unverhältnismäßig” hoch bei gleichem Spielaufwand belohnt werden. Und wenn wir ehrlich sind, sind gerade die Belohnungen immer auch einer der wichtigeren Elemente eines Spieles.
Was ich damit sagen möchte ist ganz einfach. Da es seit Anbeginn über die Lootverteilung und dem Loot überhaupt unzählige Diskussionen gab, sehe ich bei A-NET eigentlich primär die Aufgabe sich dieser Sache endlich mal richtig anzunehmen und das System für alle Spieler motivierender zu gestalten. Und da es in der Branche eh Gang und Gebe ist, kann man da auch gerne bei anderen Spielen abkupfern (hier fällt mir spontan SWOTOR ein, wo ich das Lootsystem in Verbindung mit den Events und Missionen extrem motivierend und verhältnismäßig finde).
Ich wünsch euch guten Loot!!!