Egoperspektive sinnlos? Abgesehen von Screenshots und Videoaufnahmen, bei denen man die eigene Figur nicht draufhaben will: ihr habt sicher alle schon gesehen, was passiert wenn man nach oben schauen will. Das noch in Verbindung mit unebenem Boden.
Die Kamera schlägt hinter einem auf dem Boden auf und fährt an den Charakter heran bis es nicht mehr weiter geht. Man schaut dann vom Boden aus durch den eigenen Charakter hindurch (der dabei unsichtbar wird) auf das Ziel, kann aber nicht beliebig nach oben schauen, weil die Kamera nicht näher herankommen kann – bisher wird immer ein Minimalabstand erzwungen.
Man schaut damit aus der Froschperspektive nach oben, und der Blick klemmt oft kurz vor dem gewünschten Blickfeld etwas zu weit unten fest. Ist das in einem Zerg, z.B. wenn man auf eine Pfote bei der Klaue von Jormag haut und man sich den Kopf der Klaue anschauen will, dann sieht man überhaupt nichts.
Außerdem ist die erzwungene Froschperspektive absurd, wenn man nach oben schaut.
Große Dinge schaut man sich deshalb schon überhaupt nicht mehr aus der Nähe an, sondern man nimmt mit dem unteren Drittel vorlieb.
Oder man versucht sich an Sprungrätseln: an engen Stellen führt die bisherige Erzwingung eines Abstands zwischen Kopf und Kamera, obwohl durch eine Wand oder Höhlendecke die Kamera gar keinen Abstand halten kann, bei der kleisten Drehung zu übelkeitserregenden Perspektivsprüngen und völliger Orientierungslosigkeit, weil dann plötzlich doch so halb in den Charakter reingezoomt wird und er halb durchsichtig wird.
Wo man gerade steht sieht man aber dennoch nicht, denn wenn man sich dreht, rutscht die Kamera plötzlich weg vom Charakter, weil bei der anderen Richtung Platz hinter dem Charakter ist und die Kamera automatisch wegzoomt. Ich verliere dabei regelmäßig die Orientierung und bekomme Kopfschmerzen durch das Kameragezappel. Sprungrätsel wie die Trollgasse selbst machen sind praktisch nur darüber zu erkaufen, dass man den Rest des Abends Kopfschmerzen und Übelkeit hat (das sind motion sickness Symptome).
Dadurch, dass es keine Kollisionen gibt und Charaktere und Gegner ineinander stehen können, ist die ego-Perspektive im Kampf natürlich nicht besonders angebracht, und schon gar nicht als ständige Einstellung sinnvoll. Aber es gibt Situationen, da wird sie helfen. Auch z.B. um herauszufinden, wieso ein Objekt “versperrt” zeigt, wenn man es angreift – aus der ego-Perspektive sollte man besser sehen können, was da nun genau zwischen dem Charakter und dem Objekt liegt.