Allen vorran möchte ich erst einmal “Danke” für die schöne Zeit mit der Living World Season 3 sagen. Sie hat mir viel Freude bereitet, sowohl als Spieler als auch als Kommandeur des LW3 Team der deutschen GW2 Community (gw2community.de). Jetzt, nach dem Abschluss der LW3 und in Verbindung mit dem Brief des GD Mike O’Brien (https://www.guildwars2.com/de/news/a-message-from-the-game-director/), möchte ich gerne ein kleines Review zu der LW3 abgegeben.
Zu aller erst einmal hat sich die LW3 die Kritikpunkte der früheren LWs zu herzen genommen. Es wurden bestehende Elemente nicht dauerhaft angepasst oder verändert, so das sie unwiederuflich nicht mehr spielbar sind.
Gleichzeitig ist dies aber auch für mich ein Kritikpunkt, denn wenn man an die bisherigen großen Drachen denkt, waren sie eine immense Gefahr. Nach der LW1, wo Scarlett den Drachen Mordremoth erweckt hat, kamen mit der LW2 seine Ranken bis zu den Charrgebieten und bedrohten dort ebenfalls alles.
Mit der LW3 sind Jormag & Primodus aufgewacht und wirkten im Vergleich zu Mordremoth harmlos, was den Umgebungseffekt anging. Der Einfluss von Primordus war im Grunde nur auf den Feuerinseln zu spüren und von Jormag war nicht mehr als als das Bitterfrostgrenzland in ganz kleinen Teilen zu spüren.
Ich weiß, dass es ein schwer ist, eine Story zu erzählen in einer lebendigen Welt, die wiedergespielt werden soll. Alte Elemente müssen spielbar bleiben für Spieler die noch nicht soweit mit der Story sind, während Spieler die sich im aktuellen Teil der Story befinden sollche Dinge vermissen. Andersherum verwirrt es die Spieler, die noch nicht so weit sind.
Mir würde sehr am Herzen liegen, sich in diesem Bezug ein neues Konzept auszudenken für die nächste LW die nach dem Addon kommen wird. Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass man die Karten doppelt und man mit der Story frei spielt. Als Spieler kann ich mich dann entscheiden, ob die Orignal Karte spiele oder eben die veränderte zum Storypunkt X.
Die neuen Karten sind im allgemeinen sehr gut und Abwechslungsreich, wobei ich (persönliche Meinung) Bitterfrost-Grenzland von allen neuen Karten am langweiligsten finde und Draconis Mon bereitet mir immer noch schwierigkeiten bezüglich der Orientierung, aber das legt sich mit der Zeit. Ich hab und werde auf allen Karten höchstwarscheinlich noch viel Zeit verbringen, nicht zuletzt wegen der neuen Sammlung des legendären Schmucks, dennoch habe ich auch hier ein paar Kritikpunkte.
Zu einem sind es die Beherschungen, die einem neue Fähigkeiten geben. Diese sind sehr begrenzt auf die neuen Karten und wirken daher sehr… klein gedacht, teils erzwungen. Im Vergleich zu den Beherschungen in Zentral Tyria, wo alle grundsätzliche Dinge freischalten oder kleinere Bonis geben wie Laufgeschwindigkeit in Städten geben, den Standard HoT Beherschungen, welche bis auf das Gleiten auch nur begrenzt sind auf Fraktionen diese sich aber kontinuerlich auf mehrere Karten hinweg verteilen, sind die neuen LW3 Beherschungen sehr stark kartengebunden. Es gibt zwar ein paar Beherschungen wie das Thermalrohr, welche sich auch auf Draconis Mon befinden, die zuerst auf der Glutbucht aufgetaucht sind, aber sie wirken im Vergleich zu den anderen nicht sehr weit gedacht. Möglicherweise ändert sich das mit dem nächsten Addon, dass diese bestehenden Beherschungen mehr Bedeutung bekommen. Momentan ist damit das Ziel der Beherrschungen, dem Charackter ein Progress in der Entwicklung seiner Fertigkeiten, nicht genüge getan.
Weiteres Beispiel wäre auch aus dem Blutsteinsumpf sind die Flugfertigkeiten. Die Fertigkeiten, jede einzelne für sich, wären Beherschungen gewesen, die sich gelohnt hätten zu haben.
Der andere Kritikpunkt liegt in den Events der neuen Karten. Als Kommandeur der Community hatten wir zu Anfang der LW3 gehofft, dass es ähnlich den großen Weltbossen, LW2 Karten und Hot Karten weiter geht. Leider bauen die Events nicht groß aufeinander auf das man diesen Kartenfortschritt erzielt, wie es bei den anderen Karten ist. Es darf wenig der Organisation und rennt im Grunde nur von Event A nach Event X (je nachdem was grade aufpoppt). Im Grunde braucht man nur den Kommandeur anmachen und loslaufen, es gibt genug andere Spieler die dann angelaufen kommen und mitmachen. Das hat aber wenig mit Organisation zu tun und ist bei organisierten Veranstalltungen auch nervig, wenn gar kein Event auftaucht.
Mit der Story bin ich absolut zufrieden. Sie ist gut erzählt und versüßt einen Spiel. Knackpunkt hierbei ist in den Instanzen das teilweise lange gerede. Das erste mal höre ich mir gerne alles an, evtl. auch noch das zweite mal, aber spätestens beim 3 oder 9 mal, wenn man Leuten bei den Erfolgen hilft, nerven die langen Dialoge die man nicht abbrechen kann. Vertonung ist toll, keine Frage, aber bitte ändert es, dass dies irgendwie abgebrochen werden kann und man zum wesentlichen Punkt der Instanz kommt, wo man die Erfolge machen kann.
Etwas schleiferhaft, warum man das wie so eine Hau-Ruck(Weg) Aktion gemacht hatte, war Lazarus am Ende der LW3. Der letzte Mursaat wurde doch mal eben beschworen und gekillt, entgültig. Aber ihr seid die Storyteller und wer weiß, ob er wirklich der letzte war und nicht noch irgenwo welche versteckt rumliegen, die selbst in GW1 nicht genannt wurden
Wie gesagt, im großen und ganzen finde ich die LW3 sehr positiv und ich würde mich auch nicht beschweren, wenn die LW4 in Zukunft genauso abläuft. Dennoch bleiben die Kritikpunkte von meiner Seite aus und vielleicht ändert es sich ja noch.
Vielen Dank nochmal für die großartige Arbeit und danke an alle die es sich durchgelesen haben.