Gehört vermutlich auch (oder wohl besser eher) in andere Threads, aber da es hier ja ums persönliche Fazit geht, will ich doch noch ein paar Dinge loswerden:
- Man braucht wohl niemanden zu erklären (aber vielleicht mal wieder ins Gedächtnis zu rufen), dass jedes Spiel an Reiz verliert, je älter es wird. Mit GW1 war das so, mit WoW auch und GW2 wird es irgendwann genauso gehen. Die Frage ist also, wie lange man die Motivation zum Spielen aufrecht erhalten kann.
- Jeder Nachfolger MUSS sich zwangsläufig mit dem Vorgänger messen lassen. Ganz besonders die Fans des Vorgängers werden das tun und sie erwarten – imho zu Recht – elementare Aspekte des Vorgängers im Nachfolger wieder zu finden.
Und da liegt weitgehend der Hund begraben. GW1 setzte vorwiegend auf Teamplay und eine horizontale Progression verbunden mit niedrigem Maxlevel und festgelegten Maxstats für Waffen. Darauf basierte praktisch das gesamte GW1-Konzept. Das kann man mögen oder nicht, aber man kann davon ausgehen, dass bei aller Weiterentwicklung von GW dieses Konzept als Grundlage dient.
Dies haben sie allerdings im 2. Teil praktisch völlig verworfen. Hier setzen sie auf einen hohen Maxlevel, verbunden mit massiv verschlankter Skillanzahl. Und die vertikale Progression nimmt ja gerade ihren Anfang.
Das ist etwas, was viele Anet vorwerfen, wenn ich mir so die Diskussionen in den anderen Foren so anschaue. Sie haben mit GW1 ein Nischenprodukt mit kleiner aber treuer Fangemeinde zugunsten eines massentauglichen MMO’s, welche es zu hauf gibt, aufgegeben.
Was die Langzeitmotivation angeht, darf man durchaus fragen, ob die Itemspirale der richtige Weg dafür ist. Im Bereich vertikale Progression gibt es einfach zuviele MMO’s, allen voran WoW. Anet hat sich da völlig unnötig in eine Konkurrenzsituation mit anderen MMO’s gebracht.
Und was schon fast fahrlässig ist: Sie vergraulen damit nicht nur die bislang treue Fangemeinde des Vorgängers, sie begeben sich auch gleichzeitig in Abhängigkeit zu einer eher fragilen Gemeinschaft, die sehr viele ähnliche Alternativen haben und deshalb nicht wirklich an GW2 gebunden sind.
Man darf gespannt sein, wie sich das entwicklet.