Ich versuch mal zusammen zu fassen:
“Was sind die Hürden? In erster Linie Ausrüstung, insbesondere das aufgestiegene Zeug. Fraktale, WvW, Raids”
→ Da ist nun mal alles Endcontent. Und die aufgestiegene Ausrüstung hat den aktuell höchsten Rang im Spiel, ist also ebenfalls Endcontent und ein Langzeitziel. Ich spiele auch nur wenige Stunden abends und habe eben 4 Monate für die aufgestiegene Rüstung Material und Gold gespart. In der Zeit hatte ich auch die Lorberren zusammen für den Schmuck.
Wer erwartet innerhalb kürzester Zeit die beste Ausrüstung relativ einfach hinterher geworfen zu bekommen, hat anscheinend noch nie ein Rollenspiel gespielt ;-) Oder bekommt man bei Skyrim o.Ä. zu Beginn schon die Beste Ausrüstung einfach mal so? Zumal für die meisten Aktivitäten auch Exo locker reicht.
“Ein weiterer Punkt ist das fehlende Leveln: Wer nicht gerade neu anfängt, wird mit Hilfe von Schriftrollen und Folianten seinen Twink fast sofort auf Level 80 springen lassen, wodurch die Erfahrung und das Material für die Ausstattung fehlt.”
→ Ähm wo genau ist jetzt das Problem? Wer mittels Schriftrollen seinen Twink auflevelt, kann sich doch nicht beschweren, dass im Mats fehlen, die er bekommen hätte, wenn er normal durch Welt erkunden, Story etc. aufgelevelt hätte. Oder erwartest du, dass du für dieses “schnellaufleveln”, einfach so die Mats bekommst, die du bekommen hättest, beim “normalen” aufleveln?
“Nächste Hürde ist die Zeit”
→ Ja es ist ein Rollenspiel, wo man viel machen kann, aber nichts muss. 1-2h Abends reicht locker um alles von dir beschriebene abzuhaken und dann noch Story oder Events oder was weiß ich machen zu können…
“Diese Auswahl an temporären Aufgaben, die einen das Gefühl vermitteln, dass dein Spiel morgen sich schlechter spielt, wenn du dich nicht täglich einloggst und am besten noch die aufgezählten Dinge tust, ist enorm und zeit-fressend: Allein Crafting, Heimatinstanz und die Daily benötigen gerne mehr als 30 min und man hat bis dahin noch gar nicht gespielt, sondern für das Spiel gearbeitet: Das fühlt sich nicht nur schlecht an, sondern zerstört den Spielspaß, weshalb man entweder komplett aufhört, oder sich nicht mehr am Maßstab orientiert.”
→ Du fühlst dich schlecht, weil du etwas in GW2 nicht gemacht hast? Ich glaube eher, du setzt dich selber unter viel zu hohen Druck. Warum Dailys machen? Hast du ein Ziel zum Beispiel 10.000 AP erreichen oder so ok, aber wenn nicht, musst du sie doch nicht machen? Du zwingst dich anscheinend selber dazu, obwohl du keine Lust zu hast und wofür? Für 10 poppelige AP :-)
“Letzte Hürden sind subjektiver Natur: Dungeons bringen kein Gold, Raids sind Hardcore-Content und überhaupt, alle außer ich sind doch sowieso die arroganten Pro-Gamer, die nur daraufwarten, dich aus dem Fraktal zu schmeißen.”
Ja mit den Verließen ist mau, allerdings waren es früher Gelddruckmaschinen, das Anet da einen Riegel vorschiebt, war abzusehen. Und die Belohnen sollen ja nochmal überprüft und womöglich wieder angehoben werden.
Für Raids gibt es genug Raidgilden die auch Anfänger mitnehmen und in Fraktalen halt am besten selbst eine Gruppe aufmachen, mit “Beginner need Help” oder sowas, es finden sich in der Regel immer hilfsbereite Spieler. Ansonsten zu Beginn schreiben, dass man neu ist und ob das ok ist, bzw ob die einem helfen könnten.
“Auf den Punkt gebracht: Es fehlt das Selbstvertrauen, das durch die genannten Anforderung und den Staffel 1 Mega-Events zerstört wurde. In der LS S1 war es viel zu leicht, einfach mit zulaufen und Loot abzustauben, ohne ernsthaft gut spielen zu brauchen. In der anonymen Masse hat der Spieler den Bezug zu seinen eigenen Charakter verloren. Ebenso fehlen im Moment die Karten, die es vereinsamten Spieler erlauben, sich länger, ohne Frust sich ans Spiel heranzuwagen und wieder einen Bezug zum Spiel und dessen Community herzustellen.”
→ Das zeugt eher davon, dass du nicht bereit warst oder bist, dich mit deinem Char auseinander zu setzen. Kein Zerg zwingt dich blind AFK zu spielen.
Und vereinsamte Karten, ähm du weist schon das das ein Mmorpg ist? ;-)
Und so ziemlich alle Low Level Karten sind doch hervorragend geeignet zu üben. Und den Bezug zur Community bekommt man schnell bei Worldbossen, wie den Schamanen, Behemoth, Flammendings usw.
“Vielen ist HoT zu schwer und leider haben die Entwickler den Dschungel auch noch so gefährlich gemacht, dass eine falsche Bewegung schon zum Tod führt.”
→ Ja weil viele, sich mit ihrem Char nicht auseinandergesetzt haben, siehe weiter oben ;-) und nur AFK Braindead mitlaufen. Zudem wurden härtere Karten für das Addon von der Mehrheit gewünscht. Um eben wieder eine Herausforderung zu haben.
“Die Meta-Events können das kaum ausgleichen, da mit den Megaserver-Problemen häufig die Maps leer sind, sodass die Meta-Events ohne das Taxi-System nahezu unmöglich sind. HoT ohne starken Charakter bzw. ohne Mitspieler zu spielen ist ziemlich schwer und auf die Idee, sich mit einem Taxi auf eine vollere Map bringen zu lassen, muss man erstmal kommen. "
→ Das LFG Tool ist doch nun schon seit Ewigkeiten im Spiel, und wer das nicht kennt oder nutzt, naja dazu fällt mir eigentlich gar nichts mehr ein, außer Facepalm, sorry. Ich für meinen Teil bin mit dem Megaserver zufrieden, da nun zumindest die Weltbosse locker gemacht werden können. Früher musste man schon für die Low Level Bosse ewig vorher auf eine Map spingen und hatte dann noch Pech, das der Event dort failte…
“Die Grüne Schwelle erscheint erstmal als Anfängermap, ohne viel Content, die sich schrecklich spielt, wenn Gleiten und Hüpfpilze nicht ausreichend gelevelt hat.”
→ Das sind im Grunde schon die einzigen beiden Fähigkeiten die für das Gesamt Addon brauchst, Hüpfpilze und Aufwinde nutzen. Und selbst das ist dir zu viel? Also ganz ehrlich, wie gesagt, ich spiele sehr Casuallastig und habe dennoch schon ohne Stress relativ viel Beherrschungen freigespielt. Und was heißt ohne Content? Die ganze Karte ist voll mit Events, dazu die Nachtbosse, die Abenteuer, Herausforderungen, Vistas usw.
“Die zweite Map Ist der Güldene Talkessel: Und bei dem ist alles an Events gekoppelt: Viele Weg sind versperrt und die Präsenz der Erhabenen und dessen Infrastruktur lassen den Spieler ebenfalls abblitzen.”
→ Ja Events sind so was wie die Quests in GW2. Und ich finde es z.b. wirklich gut, wie alle kleinen Events zu einem Riesenevent führen, mit Finalfight usw. Und es bringt eben die Community zusammen, weil ohne Zusammenspiel die Events und das Finale erst recht scheitern. Und ich fand es schon früher am besten in GW2 wenn ~150 Spieler gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten.
“Und so rapide sich die Story entwickelt, geht es schon auf die nächste Map: Die Verschlungenen Tiefen
… aber diese Map hasst den Spieler so sehr, dass man sie nicht spielen möchte. Schreckliches Kartendesign kombiniert mit tödlichen Gegnern machen die Map zur Katastrophe.
Ähnlich wie alle anderen Maps setzt diese Map zu sehr darauf, dass der Neuling erstmal der Kommi-Lampe hinterher rennt und wie in der alten LS S1 blind den Zerg hinterher läuft. "
→ Also schreckliches Kartendesign finde ich übertrieben, muss aber zugeben, mit all den Ebenen ist es nicht ganz leicht anfangs durch zu blicken. Allerdings dann läuft man eben erst mal dem Kommi hinterher, um die Karte zu erforschen und zu sehen wie die Events funktionieren usw. Da weiß ich jetzt auch nicht wo genau dein Problem liegt. Die Karte ist dir zu komplex aber einem Kommi folgen und die Karte kennenlernen willst du auch nicht?!
“Die Krönung ist der Widerstand des Drachens: Eine Map die per Definition leer ist aufgrund der puren Meta-Event-Ausrichtung. Mein erster Gedanke bei dieser Map war, dass die unfertig war und der Content bald nachgeliefert wird.”
→ Ich finde die Map ist Klasse. Weil die Map nur dem Endkampf gegen Mordemoth dient. Bei Zaithan haben sich alle beschwert, der Kampf sei zu einfach, zu unepisch usw. Jedes mal wenn ich nun diesen Drachen versuche zu legen, finde ich es eben eine Herausfoderung und Episch. Dahingehend sehe ich nicht wo Content fehlt? Du hast drei Lanes denen du folgen kannst mit massig Content, Events usw. plus dem epischen Endfight.
“Den wahre Wert der Maps erkennt man erst, wenn man aus irgendwelchen Gründen HoT trotzdem weiterspielt und die Beherrschungen freischaltet. Aber selbst dann, hat man schon bald alles gesehen und ist wieder gelangweilt. Meta-Events sind schön, aber der fehlende Reiz des Vergänglichen und das Ausbleiben des Loot-Fests überlassen den Spieler ein ernüchternes Bild, wo sie schnell die Mechaniken lernen, anwenden, die Belohnungen einsacken und sich wieder langweilen.”
→ Ist das aber nicht das Problem aller MMOs? Für die einen dauert alles zu lange, siehe deinen Punkt bzgl. aufgestiegene Ausrüstung, dem anderen aber fehlt wieder der Content und alles ist langweilig, weil zu oft gemacht. Wobei ich das Eventsystem besser finde, als ein klassisches Questsystem, weil dann würde man einmal die Quest machen und fertig und dann?
Selbst wo Anet so schnell wie bei LS1 im zwei Wochenrythmus Content nachgeschoben hatte, waren manche in wenigen Tagen damit durch, hatten alles erreicht und schrien nach mehr.
Somit kann man es nie allen gerecht machen.
“Vielen Dank für das geduldige Lesen” → das übernehme ich einfach mal so :-)