Darf ich hier mal World Of Warcraft (allerdings nur Vanilla und TBC) erwähnen? Gut.
Für viele war es das erste MMO und alle Folgenden werden dadurch unweigerlich daran gemessen, ob bewusst, oder nicht.
Wenn ich an diese Zeit zurückdenke, sind meine positivsten Erinnerungen das Kennenlernen von Spielern, die gleich “ticken”, und das Zusammenschließen mit denjenigen. Zu Beginn hat uns WoW immerwieder dazu gezwungen, nach Mitstreitern für diversen Content zu suchen. Schwierige Quests mit Elitegegnern, zB.
Auch wenn es damals nervig schien, war es ein wunderbarer Weg, neue Leute kennen zu lernen. Mittlerweile wurde dieser soziale Aspekt aus dem Spiel gepatcht. Ein Mahlwerk schließt automatisch Gruppen zusammen, die sich wortlos und anonym durch Instanzen und Quests schlägert, und wieder getrennt werden.
Was mich von WoW vertrieben hat, macht Guild Wars 2 gleich von Beginn an.
Ad-Hoc Quests und Events, die mit der Spielerzahl skalieren und soziale Interaktion von vornherein unnötig macht. Zu einem Event laufen 10 Leute zusammen, schlagen sich wortlos durch die Gegner, und laufen wieder auseinander.
Wer nicht von Beginn an in einer Gilde mit Bekannten startet, muss sich durchfragen und auf die Gildenangebote im Forum achten. Oder direkt blind eine Einladung annehmen.
Im WvWvW sind Namen sogar völlig Tabu. Der berüchtigte Kämpfer eines anderen Servers, an dem man sich endlich rächen möchte? Fehlanzeige. Stattdessen Anonymität, damit ja keine sozialen Kompetenzen gefordert sind.
Denkt einmal nach: Außerhalb eurer Gilde, wieviele Leute habt ihr schon wirklich kennen gelernt? Und ich meine besser, als die kurze Taktikbesprechung im Dungeon oder sPvP.
Und ist nicht das, was ein MMO am Ende gut und interessant macht, die Spieler?
Für mich fühlt sich GW2 momentan steril an. Ein Singleplayer-MMO, in dem parallel zu anderen Menschen gespielt wird, anstatt mit ihnen. Wie seht ihr das?
You’re an upstanding gentleman and your mother
is a shining example of decency and self control.
