Was ich bei den ganzen Worthülsen, die hier einige von sich geben, nicht nachvollziehen kann, ist der Ansatz.
“Es ist Welt vs Welt, da geht es nur um Massenschlachten, wenn Du damit nicht klarkommst, bist Du hier falsch”
Wo steht geschrieben, dass sich die Massen nur auf wenige Hotspots konzentrieren müssen? Idealerweise bedeutet Welt vs Welt für mich taktische Vielfalt, gegeben durch Kartengröße, Position und Beschaffenheit der Ziele, Notwendigkeit der Informationsbeschaffung (Scouts, etc.), etc pp.
Ich kann dieses Argument einfach nicht nachvollziehen. Es wird doch erst richtig interessant, wenn Massenschlachten um wichtige Positionen UND Nebengefechte (Hinterhalte, Wachtrupps, Kappen der Nachschublinien) gleichermaßen ihren Platz haben. Es wird doch nichts von Massengefechten weggenommen, sondern nur an taktischer Tiefe und Spielerlebnis gewonnen.
“Welt vs Welt war nie für kompetitive Spieler gedacht”
Ich habe mein erstes Computerspiel irgendwann auf einem 286er gespielt, aber GW2 wäre bis heute das erste Spiel, das mir unterkommt, wo nicht die Spieler, die Community, entscheiden, was sie “hardcore” spielen wollen, sondern der Entwickler.
Ist es wirklich schon soweit gekommen, das Spieler andere Spieler im Namen des Entwicklers zurechtweisen, welche Spielweise “angedacht” war? Zugegeben, ich komme eigentlich nicht aus der MMO-Ecke, aber: Wir spielen das Spiel doch, nicht die Entwickler, in jedem Strategiespiel z.B. entwickeln sich Ligen, etc. nach Bedarf, d.h. wenn genug Spieler sich dort mit anderen messen möchten. Warum ist hier die Einstellung der Mitspieler so intolerant?
“Antizerger sind per se profilierungssüchtig”
Ich habe im englischen Forum einen Thread gelesen, mit dem ich zwar nicht komplett übereinstimme, der aber einen interessanten Typisierung vornimmt: nämlich “Fighter” vs “Pointmaker” (oder so ähnlich).
Kurz zusammengefasst, der “Fighter” sucht und findet seinen Spielspaß mehr in der ständig neuen Herausforderung, die jeder neue Kampf mit sich bringen kann. Es sind die Momente in denen er an das Limit seiner Fähigkeiten gehen kann, für die er das Spiel spielt. Der “Pointmaker” hingegen will das Spiel “gewinnen”, spielt eher punkteorientiert, bringt sich organisatorisch ein, kennt die Schlüsselpositionen für Belagerungswaffen, etc pp.
Um die Brücke zu schlagen ist eigtl. nur der “Fighter”-Part wichtig. Wenn man z.B. Zumy als “Fighter” einordnet und dementsprechend als jemanden betrachtet, der naturgemäß nach seinem persönlich empfundenen optimalen Spielerlebnis sucht, kann einem das wirklich irgendjemand hier verdenken?
Ich glaube niemand, der WvW länger als 6 Monate spielt kann bestreiten, dass die Anforderungen im Zergspiel andere sind, als für Smallscale erforderlich. Zergspiel ist mit immensem organisatorischen Aufwand verbunden, erfordert gutes Kartenverständnis und Aufmerksamkeit, sowie gutes Timing. Smallscale spricht wahrscheinlich eher mechanisch (Micro, APM, Reflexe) orientierte Spieler an. Das eine schliesst das andere natürlich nicht aus, es geht um Trends.
Warum fühlen sich Zergspieler abgewertet, wenn sich ein Smallscaler frustriert beschwert, dass seine persönlichen (Smallscale-)Stärken immer weniger Anwendung finden, da das Zergspiel überwiegt? Weder wird impliziert, dass Zergskills weniger wert/notwendig sind, noch, dass Zergspieler nicht über Smallscale-Skills verfügen. Ich lese das eher als einen Apell an die Koexistenz aller Interessengruppen.
Best Regards
[Buka] Koma Grey
www.kodasch.de