So weit, so gut. Danach folgte der zweiwöchige Scarlet Grind. Im Gegensatz zu der Ätherklingen-Grinderei die wahrlich alles andere als innovativ war gab’s hier mal mehr zu tun. Aber auch hier ein ABER. Man musste den glorreichen Spaß auf 13 Maps erledigen. Sicherlich auf Dauer kein Problem, aber: Wäre an dieser Stelle eine wechselnde Rotation (für die arbeitende Gesellschaft die nicht immer zur selben Zeit kann) mitsamt einem Zeitplan auf der Homepage wann die Gute wo zuschlägt nicht besser gewesen? Wenn man die ersten Maps hinter sich hatte war man quasi gezwungen, sich mit Kleinigkeiten zu beschäftigen und immer darauf zu hoffen und zu bangen, dass sie in der nächsten Stunde mal eine Map anpeilt die man noch nicht hatte. Das ist langweilig und macht keinen Spaß. Innerhalb von Instanzen bekam man (Gott sei Dank) garkeine Meldung, sonst wären die Leute womöglich noch abgehauen. Man bedenke auch, dass man nur 10 Minuten Zeit hatte sich dort einzufinden wo sie letztendlich war, sonst musste man wieder eine Stunde warten. Warten ist nicht das, das man in einem Spiel tun möchte.
Des Weiteren etwas, dass mir persönlich sehr auf der Seele brennt: Warum liebes ArenaNet Team, warum musste es eine durchgeknallte Sylvari sein, die in 16 Jahren mehr erreicht als eine ganze Asurastadt zusammen? Findet ihr nicht, dass das Ganze ein klein bisschen an der Realität vorbei geht? Schlimmer noch, die Dame war einfach nur nervtötend. Das einzige, was ihr ein bisschen Charisma verliehen hat war traurigerweise ihr Geschenk zum zum Abschied, was mir doch ein breites Grinsen entlockt hat. Hätte es ein wahnsinniger Asura-Professor nicht auch getan? Dem hätte man die Nummer wenigstens Ansatzweise abgekauft. Ich finde es sehr bedenklich wie hier augenscheinlich krampfhaft versucht wird, dass die ach so lieben Sylvari auch zu so furchtbar bösem fähig sein können. Dazu haben sie den Albtraumhof. Denkt euch lieber irgendwas zu Faolain aus, das ist bei weitem atmosphärischer als so ein in meinen Augen völlig abgedrehtes Blümchen, dass jenseits von allem Charisma irgendwo aus der Versenkung gesprossen kommt. Die Geschichte dahinter war da auch nur eine recht unwürdige Erklärung.
Weiter gings dann mit der Adventurebox. Hier wurde nach dem Prinzip härter, länger, gemeiner vorgegangen. Dass ihr eure Unendliche Fortsetzungsmünze verkaufen wollt in allen Ehren. Welt 1 war ja noch gemütlich und entspannt, es hat wirklich Spaß gemacht. Der Bockschwere Modus mag auch gut machbar sein, dadurch, dass sich die Fallen immer an der selben Stelle befinden. Aber mit Welt 2 – egal in welchem Modus habt ihr es einfach übertrieben. Es wäre sehr zu wünschen, wenn der Schwierigkeitsgrad wieder auf ein Normalmaß heruntergefahren wird bei zukünftigen Welten. Wer Welt 2 schon im Normalmodus nicht schafft, der braucht den Bockschweren Modus gar nicht erst zu versuchen. Das Geduldsspiel macht auch nicht jeder mit. Leider sind die farbigen Super-Waffen anders nicht zu bekommen. Nicht einmal Dropskins für die Unglücklichen die nicht daran kommen. (Ich persönlich habe meine zusammen, aber ich habe viele Meinungen hierzu gehört, vor allem von Leuten, die es nicht schaffen.) Ich fände es sehr schade, wenn sich auf Grund solcher Contenterweiterungen eine Zwei Klassen Gesellschaft bildet, eben jene die es schaffen, und jene, die in die Röhre gucken.
In meinen Augen schreckt so etwas neue Spieler auch eher ab. Auch die zeitliche Begrenzung spielt bei der Box wieder eine große Rolle. Will man alles schaffen, muss man sich zuweilen wirklich zwingen, sich da durch zu quälen. Ja, quälen trifft es da leider sehr gut. Sehr Schade, dass derart klasse Content da die Geister so sehr scheiden muss.
Kommen wir nun zu Quaddi, auch bekannt als Tequatl der Sonnenlose. Es ist schön zu sehen, dass sich Gedanken darum gemacht wird, wie man Content noch spannender gestaltet werden kann. Ich gehöre auch nicht zu den Spielern, für den die Welt untergeht, wenn sie den Bosskampf nicht schaffen, oder wenn sie die 50 Punkte samt Titel nicht sofort bekommen. Alles kein Problem, aber seien wir doch mal ehrlich: Bei aller Anstrengung könnt ihr nicht erwarten, dass 80-150 Mann jedes Mal eine Stunde vorher auf der Map sind, um sich im TS zu organisieren und den guten Tequatl dann in die ewigen Jagdgründe zurück zu schicken. Das funktioniert jetzt vielleicht, womöglich auch in zwei Wochen noch, aber wenn jeder seine 50 Punkte und den Titel voll hat, was ist dann?
In letzer Zeit kommt das Gefühl auf, dass ihr die passende Mitte nicht mehr findet, oder einfach nicht weit genug denkt. Wie soll das enden, wenn alle fertig sind, wenn die neu gegründeten Tequatl-Schlecht-Gilden sich auflösen, und man nicht mehr über invite auf einen Überlauf kommt, wo man ihn definitiv umhauen kann? Was ist, wenn sich gerade mal nur noch 50 Mann finden, die überhaupt Interesse an Tequatl haben? Dann wird er zu einer unmöglichen Herausforderung. Und die Leute, die es auf die Bosskisten abgesehen haben werden wohl den Teufel tun sich die Mühe zu machen die erforderlich wäre, wenn sie in der selben Zeit die Kisten vom Elementar, vom Svanir und Behemoth und Jormag mal eben absahnen können. Wollt ihr Tequatl dann wieder nerfen? Das ist in meinen Augen auch nicht Sinn der Sache.
Ihr habt mit dem neuen LFG Tool die perfekte Voraussetzung, anspruchsvollen aber machbaren Raidcontent zu entwickeln. Koordinierte Kämpfe für die ein ordentliches Zusammenspiel nötig ist – definitives JA, aber warum nicht in Schlachtzügen von 24-48 Mann und einer knackigen Raidinstanz mit harten Bossen und netten Belohnungen (und auf lange SIcht mehreren Instanzen natürlich, steigenden Schwierigkeitsgrades) Meinetwegen auch einer Art Raidfraktale… Alles Wurst, aber warum nicht so eingegrenzt, dass man es als Spieler noch einigermaßen kontrollieren und koordinieren kann? Und auf dass es auch nach einem Monat noch lohnenswert und aussichtsreich bleibt? Müsst ihr in letzter Zeit wirklich IMMER so übertreiben?