Der Waldi zählt unter Nicht-Waldis zur meistgehassten Klasse in GW2. Ähnlich unbeliebt sind nur noch Nekros. Warum das so ist, und was man dagegen tun kann, will ich Neulingen dieser Klasse kurz darlegen.
Achtung: Dieser Post richtet sich NICHT an erfahrene Ranger, sondern an solche, die mit dieser Klasse liebäugeln oder sie gerade erst begonnen haben. Profi Ranger dürfen aber gern weitere Ratschläge dazu geben.
Wer einen Ranger länger als einige Wochen spielt, wird ihn wahrscheinlich lieben. Kein Wunder, ist er doch eine der vielseitigsten und lebendigsten Klassen im Spiel und dazu auch noch ausgesprochen Einsteigerfreundlich und unkompliziert. Bis man dann in die ersten Dungeons geht und immer wieder mit Ressentiments konfrontiert wird. “Oh nee, kein Waldi”, höre ich da immer wieder. Woran liegt das?
Es sind drei Gründe, die den Waldi unbeliebt machen:
1) Das Pet
2) Der Knockback auf der Langbogen 4
3) Egoistisches Spielverhalten
Zu 1, das Pet:
Man kann das Pet permanent auf aggressiv stellen. Man muss aber nicht. In Dungeons kommt es leider immer wieder vor, dass Pets ungefragt angreifen und damit das gesamte Raidkonzept sprengen. Schlimmer noch: der Zerg will in einer Ecke stacken und den Boss da hin locken. Dummerweise tankt das Waldi Pet aber den Boss fröhlich in der Mitte der Arena. Keine Chance, den Boss zu ziehen, man ist gezwungen zu ihm hinzulaufen. Der Ranger natürlich nicht, der steht schön hinten und spamt seine Skills.
Lösung: Das Pet in Dungeons grundsätzlich auf Passiv schalten und nur direkte Angriffsbefehle geben (Tasten F1 und F2). Dabei auch immer mal den Rückruf benutzen (F3).
zu 2: Knockback
Der Knockback auf der 4 ist natürlich klasse. Er ballert den Angreifer meterweit von uns weg. Im PvP die reinste Wonne, im PvE oft nützlich. Danach die 3, um unsichtbar zu werden, und dem Pet wieder die Tankrolle zukommen zu lassen. In Dungeons oder überhaupt Gruppenkämpfen kann man aber regelrechte Hassgefühle bei Nahkämpfern erzeugen, indem man ihnen den Gegner einfach vor der Nase in die Pampa ballert. Dann dürfen sie wieder schön hinrennen. Wertvolle Sekunden an Schaden gehen verloren, ganz abgesehen von den sorgsam platzierten Kombofeldern vor dem Boss, die nun alle nutzlos werden. Es geht also noch mehr Damage verloren. Ranger sollten sich also gut überlegen, wo ihr Knockback sinnvoll ist und wo nicht.
zu 3: Egoistische Skillung:
Der Ranger ist ein typischer Waldläufer, allein unterwegs und ungemein überlebensfähig. Viele tendieren daher zu der Skillkombi: Gemeinsame Heilung, Siegel des Steins (kurze Unverwundbarkeit), Siegel der Wildnis (CC Immunität + 25% mehr Schaden) und Siegel der Jagd (25% Laufspeed plus Angriffsbuff bei aktiv). Und natürlich “Gemeinsam Toben” (heisst heute anders, ich weiss, habs vergessen) als Elite. Das ist wunderbar, tut aber für eine Gruppe… nichts. Es nützt nur dem Waldi.
Dabei kann der Waldi eine Menge für die Gruppe tun, nicht nur in Dungeons, sondern auch bei Bosskämpfen wie zb Tequatl.
Hier nur eine Auswahl:
- Frostgeist: Schadenserhöhung
- Sonnengeist: Brennen (Buff)
- Geist der Natur (Elite): Heilt Verbündete
Man kann dann trotzdem immer noch das Siegel der Wildnis drinlassen, denn 25% mehr Schaden beim Waldi nützt auch der Gruppe.
Ferner: die Fixierung auf Lang- oder Kurzbogen ist zwar bequem, macht aber 1. nicht so viel Schaden wie Nahkampfwaffen und stellt 2. den Waldi ins Abseits. Bei Bosskämpfen empfiehlt es sich also eher, auf Nahkampf zu gehen (vorzugsweise Kurzschwert und Horn, da die 5 dann bufft und Eile gibt), um die Kombofelder und Buffs des Zergs zu nutzen. Der Schaden wird dadurch ungleich höher.
Dies waren jetzt nur ein paar kleine Hinweise an Neulinge, den Waldi gleich richtig zu spielen, wenn man sich in einem Team befindet. Solo könnt ihr machen, was ihr wollt, das juckt keinen, aber in einem Dungeon sollte man Teamgeist zeigen. Wenn das mehr Waldi beherzigen, schaffen wir es vielleicht damit gemeinsam, die Ressentiments ein wenig aufzulösen.
Viel Spass!