Zu diesem “Masse vs Klasse”-Mist:
Zu aller erst: die geschätzten Spieleranzahlen kann man meistens nicht ernst nehmen. Das gilt für alle Seiten, ich schüttel beim Lesen mancher Posts hier genauso den Kopf wie bei manchen Informationen oder Siegesfreuden die im TS kund getan werden. Ich kann das auch nicht gut einschätzen, weil es bei größeren Gruppen einfach schwer schnell zu erkennen ist, wie viel Pets/Klone/wasauchimmer da dabei ist. Wenn alles auf einem Haufen steht braucht man es gar nicht erst zu versuchen, präzise Schätzungen abzugeben.
Bei manchen Leuten hat man aber auch einfach das Gefühl, dass sie über bzw. untertreiben, um eine Ausrede dafür zu haben, im Dreck zu liegen oder sich besonders gut zu fühlen, weil sie ja eine 1:10 Übermacht besiegt haben.Desweiteren: Ist man unterlegen, beweißt man keine Klasse damit, sich bei wahrscheinlicher Niederlage in den Kampf zu stürzen. Wirklich nicht. Wer Klasse beweisen will, nutzt es aus, dass alle Gegner auf einem Fleck anzutreffen sind. Behaltet den Zerg im Auge, geht ihm aus dem Weg, wenn ihr unterlegen seid, versucht ihn zu überraschen (mit Belagerungswaffen vorzugsweise), lockt ihn in eine Position, in der die zahlenmäßige Überlegenheit nicht so ins Gewicht fällt und versucht die Supplys abzuschätzen, die er noch zur Verfügung hat. Lager im richtigen Zeitpunkt zu claimen verlangsamt den Zerg oft, da die Vorratszufuhr dann mehr Zeit erfordert. Und falls ihr von einem größerem Zerg unverhofft überrannt werdet… das Ergebnis wäre bei gleicher Spieleranzahl wohl nicht anders ausgefallen. Der Trumpf liegt hierbei vor allem im Überraschungsmoment, nicht in der Anzahl.
Und bitte redet euch nach einem Kampf nicht ein “wir waren besser, die haben uns nur aufgrund ihrer Anzahl geschlagen!”.
Das Endresultat zählt. Ob’s einem nun gefällt oder nicht.
Fordert Verstärkung an oder agiert klüger, wenn ihr’s mit nem zu großen Zerg zu tun habt und meckert nicht nacher rum. Wer sich mehrmals vom selben, zurzeit stärkeren Zerg abfarmen lässt, trägt selbst Schuld daran.
“Riesen”-Zergs haben übrigens nicht nur Vorteile. Meist ist ein großer Zerg träger, langsamer und führt eine Vielzahl von Publics und hochgestuften Charakteren mit sich, dank denen man in einem Kampf schnell vom Downed-State wieder auf die Beine kommt. Von der “Disziplin” mal ganz zu schweigen. Z.b. heißt’s da “Hochbuffen!” und vor dem ersten Feuerfeld legt ein Dieb seine Zuflucht. Yeah.Außerdem wage ich zu bezweifeln, dass selbsternannte Verfechter der “Klasse”-Spielweise noch nie andere übervorteilt haben. Es kommt einfach mal so, mal so. Irgendeine Seite hat nunmal mehr Spieler. Und diese Seite ist entgegen aller höchstrealistischer Erwartungen und professioneller Einschätzung nicht immer die gegnerische. Skandal.
Zu guter Letzt möchte ich allen Kommandern meinen Respekt (oder sollte ich Beileid sagen?) aussprechen, die Public-Zergs anführen, die sich größtenteils aus Nicht-TS’lern zusammensetzen. Die geschlossen in die Schlacht zu führen ist meines Erachtens nämlich schwieriger als den mangelhaft organisierten Haufen abzufarmen, wenn man ihm mit einem eingespielten Gildenraid begegnet.
Vielen Dank dass ich hier wenigstens einen vernünftigen Beitrag lesen durfte.