Auch ich habe viele Jahre GW1 gespielt und war ab Pre-Start bei GW2 dabei.
Zu Beginn hatte ich viele Bedenken bei Guild Wars 2. Die offene Welt, das Skill-System, keine Trinity usw. Dennoch wurde ich positiv überrascht. Die Maps waren zu Beginn nicht übermäßig voll, aber dennoch waren immer Spieler unterwegs.
Mit den Skills kam man irgendwie klar, zu erkunden gab es reichlich, irgendwo war immer Action und die fehlende Trinity wurde durch ein dynamischeres Spielen ersetzt. Alles in Allem ist es prima gelungen.
Doch nun das große ABER:
Die Frage ist aber, ob sich dies auch so dauerhaft halten kann. Schließlich kennt man irgendwann alle Gebiete, hat irgendwann alles gesehen, kennt alle Events, weiß wann wo welches Event ist usw. und was macht man dann? Richtig, Erfolge. Und dann?
Und genau hier ist das große Problem. Als Gelegenheitszocker mag die LS ja ausreichend sein, bietet ja Stoff für einige Stunden. Aber was ist für die Viel-Spieler?
Nach 2 Jahren und etlichen tausend Stunden ist der Reiz weg. Die LS wird in 2 Tagen durchgehauen und was dann?
In GW1 kam dann eine Erweiterung. Mit neuen Skills, einem neuen Gebiet, neuen Gegnern, neuen Herausforderungen, neuer Story usw. Und bei den Nachfolgeteilen war das leveln auf MaxLevel ganz easy. Schon im Tutorial auf Max und dann los, die Welt erkunden. Bei nem neuen Charakter hatte man die Wahl. Welt 1 und langsam, gemächlich oder einfach mal Welt 2 im Turbomodus binnen weniger Stunden.
Skills wurden gesammelt oder gekauft oder später per Item freigeschaltet. Und bei einer großen Auswahl an Skills gab es eine riesige Build-Vielfalt. Und je nachdem auf was man Lust hatte, spielte man so.
Die Elite-Gebiete waren schwer, die Anfangsgebiete leicht. Dort wo “T1 Material” gedroppt wurde, waren die Gegner einfach. Den Rest erfarmte man sich in den schweren Gebieten.
Das ist anders bei GW2. Wenn man Baumwolle will macht man was? Low Level Rüstungen kaufen und shreddern. Oder schwache Gegner klopfen und auf Beutel hoffen, die Baumwolle enthalten, oder nen Stufe 25 Charakter ins Gebiet bringen, damit die Drops die passende Stufe haben. Levelt man zu schnell ists vorbei.
Dann kauft man es eben ein im AH. Da man nicht gezielt einzelne Materialien farmen kann, wird das craften von gewissen Items zu nem teuren Vergnügen (siehe z.B. Leinenballen).
Die Skills sind ausgelutscht und bilden wenig Vielfalt. Hab ich nen schönen Stab, kann ich ihn nicht verwenden, weil die Skills dafür doof sind. Oder ich hab ne Waffe mit 3 brauchbaren und 2 unnützen Skills. Oder sonstige Kombinationen.
So wird man zu gewissen Waffen gezwungen, egal wie schön andere wären. Das ist – nennen wir es – unfein.
Da die Skills bereits begrenzt sind, ist auch die Spielweise eingeschränkt. mit 4 frei wählbaren Skills (wovon unter Wasser teilweise 1 Pflicht ist, da es nur 1 Unterwasser-Elite gibt) ist eben Skill-technisch nicht viel drin. Also dann auf die Stats konzentrieren. Spielt man nun Bersi oder Kleriker?
Hier kommt der Content ins Spiel. Gegner mit irrwitzigen Lebenspunktbalken, welche einen umhauen, egal wie man geskillt ist braucht man nicht als Tank entgegentreten.
Dann haut man ihn lieber schnell um, denn ausweichen müssen ja eh alle. Also die Zeit optimieren und Gegner weghauen im Affenzahn.
Dann kommt die 2.Staffel LS und ne richtige Tank-Rüstung (Nomade). Und dazu der passende Content (Statue in Ascalon) mit Kugeln, welche selbst nen Tank auf Anhieb umhauen und unblockbar sind. Klasse, erneut ist Tank fürn Müll und Bersi macht mehr Sinn. Und der neue Bosskampf wird bestimmt auch nur ne Art veränderter Tequatl werden. 80+ Spieler die alle auf dieselbe Stelle schießen und ab und zu mal ausweichen. Und die Tanks werden angeflamet weil sie ja keinen Damage machen.
Somit schränkt sich GW2 selbst immer mehr und mehr ein. Die Builds sind durch den Content begrenzt, der Content selbst wächst nicht, bietet nicht viel neues. Und Verbesserung findet nur optisch oder durch Grinden der Materialien statt.
Der neue Rücken erfordert nun auch den Abbau von gefühlt 100 Millionen T5 Bäumen, damit man an die Pilze kommt.
Wollte hier GW2 ursprünglich mal nicht anders sein, als andere MMOs?
Natürlich hat GW2 nicht nur negative Seiten. Ich spiele immer noch gerne und bin jeden Tag online, mach meine Daylies usw. Es gibt immer irgendwas zu tun. Es gibt nur nichts bestimmtes zu tun. Und so verbringt man die Zeit eben mit Jagd nach der noch schöneren Waffe (für XXXX Gold) oder mit Ini-Speedruns (Weltrekordjagd) oder Sonstigem.
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wenn man bei millionen abgegebenen tickets europaweit mit 600 papieren trotzdem keinen skin bekommt ist dies natürlich ein beleg für die existenz von pechaccounts. ein fall für gallileo mystery (tamtamtaaaaa)
