habe ich eine Theorie ausgearbeitet, die versucht zu erklären, warum Guild Wars 2 als so Content arm erscheint, obwohl, wie ich mit meinem neusten Twink feststellen durfte, GW2 so viel Content bietet, dass man eigentlich immer etwas zu tun hätte.
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Was sind die Hürden?
In erster Linie Ausrüstung, insbesondere das aufgestiegene Zeug.Du willst Fraktale machen? -> Qual-Widerstand -> aufgestiegenes Zeug
Du willst ins WvW, abseits des großen Zergs? -> In dieser gefährlichen Umgebung braucht man die beste Ausrüstung, die man kriegen kann -> aufgestiegenes Zeug
Du willst Raids machen? -> Wäre da aufgestiegene Ausrüstung nicht wichtig?
Und überhaupt: Wer läuft gerne auf unbestimmter Zeit mit zweitklassigem Zeug herum? Gerade in einem Spiel, in dem du als der größte Held, der je existiert hat, dargestellt wirst.
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Ein weiterer Punkt ist das fehlende Leveln: Wer nicht gerade neu anfängt, wird mit Hilfe von Schriftrollen und Folianten seinen Twink fast sofort auf Level 80 springen lassen, wodurch die Erfahrung und das Material für die Ausstattung fehlt.
Du scheinst also eine von Dir festgestellte Content-Leere mit den Anforderungen an aufgestiegene Ausrüstung zu begründen. Der mit Abstand meiste Content in GW2 kann aber auch ohne praktische Nachteile ohne aufgestiegenen Kram gespielt werden. Daher halte ich Deine Schlussfolgerung für falsch.
Der Vorteil von aufgestiegener Ausrüstung ist recht gering. Benötigt wird sie nur wirklich bei höheren Fraktalstufen. Wenn Du oft Fraktale spielst, bekommst Du quasi “automatisch” auch immer mehr aufgestiegene Ausrüstung. Man muss dafür also nicht wirklich “grinden” (und falls Dir Fraktale keinen Spass machen, brauchst Du dann auch keine aufgestiegene Ausrüstung dafür).
Auch Raids könnte man (wenn man mit den richtigen Leuten spielt) ohne aufgestiegene Ausrüstung spielen. Aber da Raids “herausfordernder Endgame Content” sein sollen, ist es normal, dass da höhere Anforderungen gestellt werden.
Nächste Hürde ist die Zeit: Wer effektiv GW2 spielen will, muss am besten viel Zeit mitnehmen: täglich aufgestiegene Rohstoffe craften, eventuell den Handelsposten verwalten, Dailys machen, Heimatsinstanz abernten, am besten jetzt noch jeden Tag PvP für das neue Rückenteil spielen, dann noch die Weltbosstruhen abfarmen und wer die Fraktal Beherrschungen fertig hat, muss noch seine täglichen Fraktale machen.
Diese Auswahl an temporären Aufgaben, die einen das Gefühl vermitteln, dass dein Spiel morgen sich schlechter spielt, wenn du dich nicht täglich einloggst und am besten noch die aufgezählten Dinge tust, ist enorm und zeit-fressend: Allein Crafting, Heimatinstanz und die Daily benötigen gerne mehr als 30 min und man hat bis dahin noch gar nicht gespielt, sondern für das Spiel gearbeitet: Das fühlt sich nicht nur schlecht an, sondern zerstört den Spielspaß, weshalb man entweder komplett aufhört, oder sich nicht mehr am Maßstab orientiert.
Nicht das Spiel setzt Dich so unter Druck, sondern Du selbst machst es. Durch Deine Tretmühle scheinst Du etwas ausgebrannt zu sein und ein Gefühl der Leere im Spiel zu haben.
Schalte einfach mal einen Gang runter und sehe das ganze etwas Entspannter. Es passiert nichts schlimmes, wenn Du auf Daily und Craften & Co. mal eine Zeit (oder ganz) verzichtest.
Freunde zu retten und eine Schwäche zu finden oder …
die Story zu retten und eine Handlung zu finden.
(Zuletzt bearbeitet am von Zok.4956)